6493/J XXIV. GP

Eingelangt am 30.09.2010
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Walser, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin  für Unterricht, Kunst und Kultur

 

betreffend Geschlechterungleichgewicht bei Studierenden an den Pädagogischen Hochschulen

 

 

 

 

An den Pädagogischen Hochschulen in Österreich studieren deutlich mehr Frauen als Männer – laut Statistik Austria sind es im Studienjahr 2009/10 7.427 Frauen aber nur 2.094 Männer. Vor allem in den primär-pädagogischen Bereichen (Kindergarten und Volksschule) besteht ein sehr ausgeprägtes Ungleichgewicht. So sind z.B. im Studienjahr 2009/10 von 3.879 Bachelorstudierenden für Volksschulen nicht einmal 9% Männer. Somit wird sich künftig der schon bisher festgestellte Trend verstärken. Derzeit unterrichten an Volksschulen 89,6 Prozent Frauen.

Auch heuer hat sich bei den NeuanfängerInnen keine Trendumkehr abgezeichnet. So beklagen die Rektorinnen und Rektoren der Pädagogischen Hochschulen immer wieder, dass es zu wenig männliche Studierende gibt. Warum sich nur so wenige Männer für diesen Beruf entscheiden, wird derzeit auch in der pädagogischen Fachliteratur ausführlich diskutiert (siehe etwa die Zeitschrift "Erziehung und Unterricht", 2010/5+6). Eines ist sicher: Die bisherigen Bemühungen, mehr Männer zur Wahl von pädagogischen Berufen zu bewegen, greifen also nicht ausreichend.

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 


 

 

ANFRAGE:

 

 

 

1)    Wie viele Männer und wie viele Frauen haben sich heuer zu einem Studium an einer Pädagogischen Hochschule entschlossen? Die Zahlen bitte jeweils aufgeschlüsselt nach Geschlecht für das Lehramt an Hauptschulen und das Lehramt an Volksschulen bzw. sonstige.

2)    Wie viele Männer und wie viele Frauen studieren derzeit insgesamt an einer Pädagogischen Hochschule? Die Zahlen bitte jeweils aufgeschlüsselt nach Geschlecht für das Lehramt an Hauptschulen und Lehramt an Volksschulen bzw. sonstige.

3)    Haben Sie bzw. das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur das Ziel, dieses Ungleichgewicht an männlichen und weiblichen Studierenden an Pädagogischen Hochschulen zu beheben?

4)    Haben Sie bisher Maßnahmen gesetzt?

a.    Wenn ja, haben Sie Belege (z.B. Wirksamkeitsstudien, Evaluationen etc.) über die Wirksamkeit der bisherigen Maßnahmen? Bitte um Beifügung der entsprechenden Unterlagen.

b.    Wenn nein, warum nicht?

5)    Setzen Sie im laufenden Schul- bzw. Studienjahr konkrete Maßnahmen, um pädagogische Berufe speziell für Männer attraktiver zu machen?

a.    Wenn ja, welche sind das und seit wann bzw. ab wann laufen diese?

b.    Welche Ergebnisse erhoffen Sie sich von diesen Maßnahmen und bis wann sollen diese Ergebnisse erreicht werden?

c.    Wie hoch soll Ihrer Einschätzung nach der Anteil von Männern unter den Studierenden für die Ausbildung zum/zur VolksschullehrerIn und zum/zur HauptschullehrerIn (bezogen auf die Erstsemestrigen) im September 2011 bzw. September 2012 sein?

6)    Planen Sie neue Maßnahmen, d.h. Maßnahmen die zurzeit noch nicht umgesetzt sind?

a.    Wenn ja, welche sind das und wann sollen sie umgesetzt werden?

b.    Wenn nein, wie gedenken Sie, das Ungleichgewicht bei männlichen und weiblichen StudienanfängerInnen an pädagogischen Hochschulen zu beheben?

7)    Erwarten Sie positive Effekte durch eine ausgewogenere Verteilung von Männern und Frauen in Lehrberufen?

a.    Wenn ja, welche?

b.    Wenn ja, auf welchen Grundlagen (z.B. Studien) beruhen diese Erwartungen?