7764/J XXIV. GP
Eingelangt am 28.02.2011
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ANFRAGE
der Abgeordneten Josef Bucher
Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Genug gezahlt für Nationalbankprivilegien
In einem Interview der Tageszeitung „Der Standard“ am 3. Februar 2011 erklärte der Gouverneur der Nationalbank, Univ.-Prof. Dr. Ewald Nowotny, auf die Frage:
Standard: Noch kurz zur Oesterreichischen Nationalbank. Sie müssen die Pensionsreform für altgediente Mitarbeiter auf Eis legen, die Bankwohnungen können Sie nur verkaufen, wenn Ihnen die Schlichtungsstelle beim Arbeitsgericht die Änderung der Betriebsvereinbarung erlaubt. Sind Sie an der OeNB-Reform gescheitert?
Nowotny: Nein, im Gegenteil. Obwohl diese Pensionsreform schwierig ist, und wir den Wohnungsverkauf nun über die Schlichtungsstelle klären lassen. Aber insgesamt trägt unser Sparprogramm Früchte: Wir haben unsere Gesamtkosten 2010 um 5,6 Prozent gesenkt, die Personalkosten sind nur um 0,1 Prozent gestiegen. Wir haben unsere Repräsentanz in Paris und unsere Niederlassung in London geschlossen, unsere Hotels verkauft, und die Flugkosten haben sich von 2008 auf 2010 um 50 Prozent reduziert.
Die Budgetzahlen für 2010 sind bislang seitens der ÖNB noch nicht veröffentlicht. In der jüngsten veröffentlichten Bilanz der Österreichischen Nationalbank von 2009 stellt sich die Entwicklung bei Personalkosten mit einer Steigerung gegenüber 2008 um 5,8 % und bei den Aufwendungen für Altersvorsorgen mit einer Steigerung von 24,1 % allerdings völlig anders als bei einer erfolgreichen Reform dar. Die Vorsorgen für Altersvorsorgen lässt Nowotny überhaupt unter den Tisch fallen.
Einmaleinnahmen aus dem Verkauf von Immobilien sind jedenfalls keine wirkliche Reform. Die großen Brocken der Privilegien der Mitarbeiter hat Nowotny nicht angepackt und eine Abschaffung der Privilegienpensionen ist nicht in Sicht.
Die völlig indiskutablen Privilegien senken die Gewinnabfuhr an den Bund und belasten so alle Steuerzahlerinnen und Steuerzahler, die so indirekt ordentlich zur Kasse gebeten werden.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten folgende
Anfrage: