8805/J XXIV. GP

Eingelangt am 16.06.2011
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Gerhard Huber, Dr. Spadiut

Kolleginnen und Kollegen

 

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft , Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend Borkenkäfer in den Naturschutzgebieten

 

Borkenkäfer (wissenschaftlicher Name Scolytinae) sind eine Unterfamilie der Rüsselkäfer. Sie haben die spezielle Eigenschaft, in die Rinde oder in das Holz von Bäumen, Gänge zu bohren um dann dort ihre Eier abzulegen. In Europa gibt es etwa 154, weltweit 4.000 bis 5.000 Arten. Als Wirtspflanzen dienen den Käfern überwiegend holzartige Gewächse.

Als Primärkonsumenten beziehungsweise Destruenten spielen sie eine wichtige Rolle im Stoffkreislauf des Ökosystems Wald. Der allgemeinen Öffentlichkeit bekannt sind die Borkenkäfer jedoch in erster Linie durch die starken Schäden, die einige Arten von ihnen nach Massenvermehrungen in Wäldern anrichten.

 

So verbleiben auch die Borkenkäfer nicht innerhalb der Grenzen der österreichischen Nationalparks sondern fallen in die (attraktiven) Wälder rund um ihre „naturschutzgesicherte“ Heimat ein.

 

Gerade für kleinere Land- und Forstwirte kann ein Borkenkäferbefall ihres Waldes jedoch enorme wirtschaftliche Schäden bedeuten. Trockene Sommer und schneearme Winter verschärfen das Problem zusätzlich. In diesem Jahr wurden bereits ein Monat früher als sonst die ersten Borkenkäfer entdeckt.

 

Ein Erhalt der Baumbestände, sowie der Funktionen des Waldes ist aus Sicht der Forstwirte die ihren Wald wirtschaftlich nutzen wollen nur durch eine Borkenkäferbekämpfung möglich. Der Verzicht auf eine Borkenkäferbekämpfung in Nationalparks mit starkem Borkenkäferbefall steht im krassen Gegensatz dazu, kann aber ebenfalls nicht das letztgültige Ziel der Zusammenarbeit aller Beteiligten sein.

 

Aus diesem Grund stellen den unterfertigenden Abgeordneten an den Herrn Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 


 

ANFRAGE

 

1.                  Wie stark ist der Borkenkäferbefall aktuell in den österreichischen Nationalparks? (Bitte gegliedert nach einzelnen Nationalparks)

 

2.                  Welche Maßnahmen werden hier gesetzt um eine Belastung für die angrenzenden Land- und Forstwirte zu verhindern? (Bitte gegliedert nach einzelnen Nationalparks)

 

3.                  Wie erfolgt die Kommunikation zwischen den Nationalparkbetreibern und den angrenzenden Land- und Forstwirten? (Bitte gegliedert nach einzelnen Nationalparks)

 

4.                  Gibt es „Masterpläne“, Arbeitsgruppen oder beständige Formen der Zusammenarbeit zwischen den Nationalparkbetreibern und den angrenzenden Land- und Forstwirten um die Borkenkäferproblematik so gering als möglich zu halten? Wenn ja, welche, wenn nein, warum nicht? (Bitte gegliedert nach einzelnen Nationalparks)

 

5.                  Gibt es Ausgleichszahlungen für betroffene Land- und Forstwirte wenn der Holzerlös für die Entfernung befallener Bäume die anfallenden Kosten nicht deckt? Wenn ja, welche, wenn nein, warum nicht? (Bitte gegliedert nach einzelnen Nationalparks)