Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll164. Sitzung / Seite 260

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Wir gehen nun in die Debatte ein.

Als Erste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Belakowitsch-Jenewein. – Bitte.

 


22.39.13

Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein (FPÖ): Frau Präsident! Herr Bun­desminister! Zunächst einmal möchte ich gleich mit einem Antrag beginnen, der leider Gottes von allen anderen Fraktionen im Ausschuss wirklich nur lächerlich gemacht worden ist. Das ist der Antrag des Kollegen Kickl zur Änderung des Begriffs „Lehrlings­entschädigung“. Und ich habe überhaupt nicht verstanden, was an diesem Antrag so lächerlich sein soll.

Wir werden in zwei Tagen hier ein Gesetz beschließen, mit dem ärztliche Assisten­tInnen plötzlich OrdinationsassistentInnen heißen. Das geschah ohne unser Zutun. Es gab eine Umbenennung, sage ich jetzt einmal, von Putzfrauen in Richtung Raumpfle­gerinnen, und KindergärtnerInnen heißen heute KindergartenpädagogInnen.

Überall wird versucht, das Image zu heben. Überall wird versucht, irgendwie mit ge­ringsten Mitteln, die auch nichts kosten – denn eines ist uns ja allen klar: Geld ist kei­nes vorhanden –, das Image aufzupolieren.

Und das Image der Lehre ist nun einmal ein schlechtes, das ist einfach so, da können wir jetzt noch so viel um den heißen Brei herumreden. Und genau das ist die Intention gewesen: dieses Image aufzupolieren! Und außerdem, wenn Sie sich ein bisschen schlaugemacht hätten: „Entschädigung“ ist eine Leistung, die dazu dient, erlittene Nachteile sozusagen auszugleichen.

Jetzt frage ich mich schon: Welchen Nachteil hat denn ein Lehrling überhaupt gehabt? Oder hat der Lehrherr einen Nachteil gehabt? – Also der Begriff passt eigentlich über­haupt nicht. Und ich weiß nicht, warum dieser Antrag so sehr der Lächerlichkeit preis­gegeben wurde. (Beifall bei der FPÖ.)

Man könnte einfach auch sagen: ein Lehrlingsgehalt, ein Lehrlingsentgelt – es gäbe viele Möglichkeiten. Aber das gleich einmal so in das Reich der Lächerlichkeit zu ver­weisen, wie das der Kollege Öllinger gemacht hat – gut, das ist Ihre Meinung, Ihre Ein­stellung, ist in Ordnung. (Abg. Öllinger: Einen Vorschlag, bitte!) Aber Sie haben auch keine anderen Ansätze eingebracht zu der Frage, wie man den Lehrberuf wiederum ein bisschen aufwerten kann. Genau darum geht es doch letzten Endes!

Und wir haben da tatsächlich ein Problem, das wissen wir doch alle. (Abg. Öllinger: Besser zahlen!) Viele Lehrherren klagen auf der einen Seite, dass sie zu wenig quali­fizierte Lehrlinge bekommen (Abg. Öllinger: Besser zahlen!), auf der anderen Seite wollen auch viele Jugendliche gar nicht unbedingt in den Lehrberuf einsteigen. Das sind ja alles Tatsachen!

Sie können schon hereinbrüllen und Sie können sich über alles lustig machen, aber bringen Sie einmal Vorschläge! – Das wäre ein Vorschlag gewesen, der nichts gekos­tet hätte und der ein Versuch gewesen wäre, das Image der Lehrberufe aufzupolieren. (Beifall bei der FPÖ.)

22.41


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Csör­gits. – Bitte.

 


22.41.31

Abgeordnete Renate Csörgits (SPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geschätzte Damen und Herren! Meine Ausführungen beziehen sich auf den Antrag 1951/A(E), in dem es da­rum geht, die Aktivierungsbeihilfe, die derzeit gesetzlich mit 58 Millionen € im Jahr be­schränkt ist, zu erhöhen.

 


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