Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 35

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Jetzt meine Frage, bezogen auf das Österreich-Ticket, aber etwas abgeleitet: Wie lan­ge wird es zirka dauern, bis es zu einer Annäherung der unterschiedlichen Tarife in den einzelnen Bundesländern kommt?

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Die schriftlich eingereichte Anfrage, 184/M, hat folgenden Wortlaut:

„Wann werden Sie das im Regierungsprogramm 2008–2013 den Österreicherinnen und Österreichern versprochene Österreich-Ticket endlich umsetzen, um die derzeit bestehenden unterschiedlichen Tarife in den Bundesländern zu vereinheitlichen und den Pendlern ein kostengünstiges und umweltfreundliches Angebot zu machen?“

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Das lasse ich jetzt durchgehen, wenngleich au­ßerhalb der Geschäftsordnung. Aber da der Text in der Vorfrage nahezu identisch war, lasse ich es eben, wie gesagt, durchgehen.

Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie Doris Bures: Frau Präsidentin, ich bemühe mich sehr, Ihrem Wunsch auch nachzukommen.

Herr Abgeordneter, Sie selbst haben es ja erwähnt, ich brauche es daher nicht weiter zu erläutern, warum dieses Modell nicht weiter verfolgt wird, weil es unwirtschaftlich ist und weil die Annahme dieses Tickets in diesem Fall nicht so sein wird, wie man sich das möglicherweise erhofft hat.

Aber wir verfolgen weiter andere Modelle, die auch diesen Effekt haben, nämlich ein­heitliche Ticketsysteme, klarere Tarifsysteme in ganz Österreich, auch bessere ge­meinsame Regelungen, was Ermäßigungssysteme in allen Verkehrsverbünden Öster­reichs betrifft. Aber dafür brauche ich die Länder. Im April 2013, also in wenigen Wo­chen, werde ich mit den Landesfinanzreferenten genau diese Modelle diskutieren und Sie dann in Form eines Zwischenberichts auch auf dem Laufenden halten.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Bu­cher.

 


Abgeordneter Josef Bucher (BZÖ): Jetzt eine Frage, die auch sehr viele Menschen berührt, vor allem ältere Menschen, die, wenn sie ein Ticket kaufen, oft mit den Ticket­automaten nicht zurechtkommen, weil sie diese als unübersichtlich und kompliziert empfinden. Diese Menschen haben dann, wenn sie es nicht schaffen, ein Ticket aus dem Automaten herauszubekommen, im Zug eine Strafe zu bezahlen. Das versteht niemand. Warum kann man nicht dazu übergehen, dass man ein Ticket auch im Zug lösen kann?

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie Doris Bures: Herr Ab­geordneter, natürlich kann man das, natürlich kann man technologische Hilfsmöglich­keiten, die man jetzt hat, die wir im Übrigen noch stärker ausbauen wollen, nämlich über Internet, über Handy, über Automaten, auch dadurch ersetzen, dass in verstärk­tem Maße Zugbegleiter oder, wie man früher gesagt hat, Schaffner eingesetzt werden. Aber dann muss man wissen, was das bedeutet, dass nämlich dafür zusätzlich Men­schen eingesetzt werden müssen, die das auch tun, und dass die Bundesbahnen mehr Geld zur Verfügung stellen müssen, um mehr Arbeitsplätze finanzieren zu können, an­statt dort Einsparungen zu treffen, was ja unsere zentrale Zielsetzung wäre.

 


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