Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 229

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20.55.57

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Meine Damen und Herren! An der Argumentation des Kollegen Spadiut sieht man letztlich auch die ideologische Einstellung. Wenn jemand krank wird, so geht er davon aus, dass in vielen Fällen Selbstverschulden vorliegt. Er hat sich offensicht­lich noch nie angesehen, wie sich Krankheitsbilder in verschiedenen Branchen, in ver­schiedenen Berufen darstellen. Es gibt gesellschaftliche Ursachen, Kollege Spadiut, für bestimmte Krankheiten und für bestimmte Schädigungen, die Menschen erleiden, weil ihr Körper die Last ganz einfach nicht mehr tragen kann. Als Tierarzt müssten Sie eigentlich wissen, welche Situationen zum Beispiel bei den Bäuerinnen und Bauern ge­geben sind. Sie, der Sie dort als Tierarzt unterwegs sind, müssten eigentlich wissen, wie die Wirklichkeit aussieht. Daher können wir dieser Ihrer Art von Sichtweise über­haupt nichts abgewinnen. (Abg. Dr. Spadiut: Prävention! Prävention!)

Herr Bundesminister, in einem Punkt sind wir im Ausschuss doch einer Meinung gewe­sen: dass Vorsorgemedizin absolut ein Sektor ist, der in Österreich unterbewertet ist, weshalb wir dringend aufgefordert sind, etwas zu tun. Ja, Herr Kollege Spadiut, in die­ser Richtung müssen wir verstärkt vorgehen. Wenn wir das ernsthaft tun, wäre es zum Beispiel interessant, gerade den Sektor der Arbeitsmedizin genauer in Fokus zu neh­men, die Betriebe für die arbeitenden Menschen dort in die Verantwortung zu nehmen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, Pausen einzuführen. Gerade in der modernen Arbeitswelt, im Bereich IT und anderer Technologien gibt es arbeitsbedingt viele Krank­heiten, viele Spätfolgen. Hier sind wir alle aufgefordert, in diese Richtung Maßnahmen zu setzen. Positive Impulse zu geben ist sicher eine Möglichkeit.

Ich möchte nur ein Beispiel herausgreifen, damit Sie sehen, welche Möglichkeiten der­zeit nicht genutzt werden. Die Versiegelung der bleibenden Zähne schon bei Kindern würde eine gute, eine kostengünstige Möglichkeit sein, um Schäden hintanzuhalten ge­nau in jener Lebensperiode, in der aufgrund von Fehlernährung, et cetera, eben viele, viele Schäden auftreten, die dann sehr viele Kosten verursachen.

Das sind Dinge, die man im Rahmen einer Vorsorgemedizin diskutieren sollte. Der Antrag des Kollegen Spadiut findet nicht unsere Zustimmung. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

20.58

20.58.27 Abstimmung


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Ich schlie­ße daher die Debatte.

Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wir gelangen nun zur Abstimmung, die ich über jeden Ausschussantrag getrennt vor­nehme.

Zunächst kommen wir zur Abstimmung über den Antrag des Gesundheitsausschusses, seinen Bericht 699 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die hiezu ihre Zustimmung geben, um ein entspre­chendes Zeichen. – Das ist mit Mehrheit angenommen.

Wir gelangen nunmehr zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abge­ordneten Schenk, Kollegin und Kollegen betreffend Burnout-Erkrankungen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die für den Entschließungsantrag sind, um ein Zei­chen der Zustimmung. – Das ist die Minderheit und somit abgelehnt.

Weiters gelangen wir zur Abstimmung über den Antrag des Gesundheitsausschusses, seinen Bericht 700 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die hiezu ihre Zustimmung geben, um ein entspre­chendes Zeichen. – Das ist mit Mehrheit angenommen.

 


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