114/PET XXIV. GP

Eingebracht am 07.07.2011
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Petition

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Maga Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien                                                                                                    Wien, 5. Juli 2011

Betreff:           Petition der Stadtgemeinde Heidenreichstein zum weltweiten Atomausstieg

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

Gemäß § 100 Abs. 1 GOG-NR überreiche ich die Petition der Stadtgemeinde Heidenreichstein zum weltweiten Atomausstieg mit dem Ersuchen um geschäftsordnungsmäßige Behandlung.

 

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Pirklhuber


Betreff:       Petition zum weltweiten Atomausstieg

Resolution „Mehr Energie-Effizienz und Ausbau der erneuerbaren Energie“

Sehr geehrte Damen und Herren!

Der Gemeinderat der Stadtgemeinde Heidenreichstein hat in seiner Sitzung am 25.05.2011 die „Petition zum weltweiten Atomausstieg" sowie die Resolution „Mehr Energie-Effizienz und Ausbau der erneuerbaren Energie" beschlossen.

Anbei senden wir Ihnen die beschlossene Petition sowie die Resolution als Auszug aus dem Gemeinderatsprotokoll mit der Bitte um Berücksichtigung und Kenntnisnahme.

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Kirchmaier
Bürgermeister

 

 

 


 

 

 

 

Beilagen:

Petition zum weltweiten Atomausstieg

Resolution „Mehr Energie-Effizienz und Ausbau der erneuerbaren Energie"


Petition zum weltweiten Atomausstieg

Mit Entsetzen und Trauer verfolgen wir die Katastrophe in Japan. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den vielen Opfern und ihren Familien.

Wir sind erschüttert, dass 25 Jahre nach Tschernobyl in Japan offenbar ein Super-GAU passiert, mit unermesslichen Folgen für die Menschen in Japan. Die Jahrhundertkatastrophe in Japan zeigt ganz klar: Atomkraft ist nicht sicher und wird es auch nie sein. Es ist niemals auszuschließen, dass es durch menschliches Versagen (wie vor 25 Jahren in Tschernobyl), durch Sicherheitsmängel (wie bei den AKW an Österreichs Grenze) oder Naturkatastrophen wie in Japan zu schweren Unfällen kommen kann, die unermessliches Leid für hunderttausende Menschen bedeuten.

1978 konnten wir mit einer Volksabstimmung gemeinsam Zwentendorf verhindern. Jetzt wollen wir den weltweiten Atomausstieg und beginnen hier und jetzt in Europa:

ABSCHALTEN! JETZT!

1.       Sofortige       Abschaltung       aller       Hochrisiko-Reaktoren      in       Europa!

Dazu zählen:

         Siedewasserreaktoren vom Typ Fukushima (z.B. Isar 1 in der Nähe von München/Deutschland)

         AKW in Erdbebengebieten (z.B. Krsko in Slowenien und Neckarwestheim in Baden- Württemberg)

         AKW ohne Schutzhülle (Containment), z.B. die grenznahen AKW Mochovce, Bohunice/Slowakei, Dukovany/Tschechien, Paks/Ungarn

         AKW, die älter als 30 Jahre sind (z.B. AKW Biblis A und B in Hessen/Deutschland) bzw. deren Versorgungseinrichtungen (Strom, Kühlmittel, etc.) unzureichend gegen Ausfälle oder Terroranschläge gesichert sind.

2.         Stopp      für      Laufzeitverlängerung      und      Neubaupläne      von      AKW!

Ganz wichtig für Österreich: Das AKW Mochovce in der Slowakei darf nicht ausgebaut werden. Es gab keine EU-gesetzeskonforme Umweltverträglichkeitsprüfung. Deswegen muss die Bundesregierung ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Slowakei einleiten.

3. Abschaltplan für alle anderen europäischen AKWs bis 2020!

4.         Stopp        der        Milliarden-Subventionen        an        die        Atomindustrie!

Der EURATOM-Vertrag muss zum Ausstiegsvertrag werden und darf nicht länger die Atomindustrie finanzieren.

5.        Nachhaltige     Investitionen     in     erneuerbare     Energien     und     Effizienz!

„Ökostrom statt Atomstrom": Energieversorger müssen Pläne vorlegen, wie sie aus Atomstromimporten aussteigen. Energieeffizienzoffensive: Die österreichische Bundesregierung muss eine Energieeffizienz-Milliarde bereitstellen.

Der Bürgermeister:

Der Bürgermeister bestätigt, dass diese auszugsweise Kopie mit dem Original übereinstimmt.

Auszug aus dem Protokoll der GR-Sitzung vom 25.05.2011