47/PET XXIV. GP
Eingebracht am 15.03.2010
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Petition
Abg. z. NR Mag.a Rosa LOHFEYER
Abg. z. NR Mag. Johann MAIER
Abg. z. NR Stefan PRÄHAUSER
Frau
PRÄSIDENTIN DES
NATIONALRATES
Mag.a Barbara PRAMMER
im Hause Wien, am 10. März 2010
In der Anlage überreichen wir Ihnen gem. § 100 (1) GOG-NR die Petition betreffend „BIG-Teilprivatisierung“, die von vielen Gemeinden unterstützt wird:
PETITION
Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) ist mit 3.000 Gebäuden (6,8
Millionen m2
Nutzfläche) der größte Immobilien-Besitzer Österreichs.
Schwerpunkte sind Schulen,
Unis und diverse Amtsgebäude, wie
Polizeidienststellen, Bezirksgerichte udgl. Im
Bundesland Salzburg befinden sich ca. 1000 Gebäude im
Eigentum der BIG.
Immer wieder werden Stimmen laut, dass die
Bundesimmobiliengesellschaft
teilprivatisiert werden soll. Erst kürzlich hat Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner
erneut eine solche in Betracht gezogen. Bereits im Frühjahr
2008 wurden derartige
Pläne bekannt. Man wollte ein Drittel der
Liegenschaften privatisieren. Jetzt scheint
der Minister einen erneuten Anlauf starten zu wollen.
Abgewickelt werden soll der Deal dem Vernehmen nach über die Börse. Dabei
soll in
der ersten Tranche rund ein Drittel der BIG Liegenschaften
privatisiert werden.
Die angeführten
Gemeindevertretungen sprechen sich gegen eine
(Teil-)Privatisierung der BIG aus folgenden Gründen
aus:
•
Dem einmaligen Verkaufserlös stünden
mittel- und langfristig höhere Mieten
und Auflagen gegenüber.
•
Diese höheren
Mieten würden
erst Recht wieder mit Steuermittel bezahlt
werden müssen.
•
Private Investoren sind gewinnorientiert und
wollen eine möglichst
hohe
Rendite erzielen. Deshalb ist es
wahrscheinlich, dass es zu
Zusammenlegungen von Behörden kommen könnte.
•
Die Gefahr einer Absiedelung von wichtigen
Behörden
mit samt ihren
Arbeitsplätzen wäre die
logische Folge.
•
Es besteht die Gefahr, dass für die
regionale Identität
wichtige Gebäude
wegen zu geringer Mieterträge von der BIG an Private verkauft werden.
Für die Gemeindenvertretungen darf das Budget nicht auf
Kosten der Schüler,
Studierenden und (Exekutiv-)Beamten und verstärkt zu
Lasten der Steuerzahler
saniert werden.
Die Gemeindevertretungen fordern daher die Bundesregierung auf:
1. Die BIG im öffentlichen Eigentum zu belassen.
2. Kein kurzfristiges Stopfen von Budgetlöchern auf
Kosten der Bürger
und
Bürgerinnen vorzunehmen
3. Öffentliche
Arbeitsplätze
in den Regionen durch die im Raum stehende BIG
(Teil-)Privatisierung nicht zu gefährden.
4. Planungssicherheit für öffentliche
Institutionen wie Exekutiv- und
Bildungseinrichtungen auch weiterhin zu gewährleisten.
Diesen Forderungen haben sich viele Gemeinden mit Beschluß angeschlossen.
Mit der Bitte um geschäftsordnungsmäßige
Behandlung dieser Petition verbleiben wir
mit freundlichen Grüßen
Mag.a Rosa Lohfeyer Mag. Johann Maier Stefan Prähauser
ANLAGE
Die Petition wurde von folgenden Gemeinden/Bürgermeistern eingebracht:
Bgm. Günther
Mitterer/ÖVP (St. Johann im Pongau)
Bgm. Josef Tagwercher/ÖVP (Radstadt)
Bgm. Franz Wenger/ÖVP (Taxenbach)
Bgm. Hermann Kaufmann/ÖVP (Zell am See)
Bgm. Josef Leitinger/ÖVP (St. Martin bei Lofer)
Bgm. Günter Schied/SPÖ
(Saalfelden)
Bgm. Jakob Bürgler/SPÖ (Dienten am Hochkönig)
Bgm. Emerich Riesner/ÖVP
(Neumarkt am Wallersee)
Bgm. Josef Weikinger/ÖVP
(Strobl am Wolfgangsee)
Bgm. Peter Schröder/SPÖ (Oberndorf)