21.43

Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (FPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Frau Minister! Hohes Haus! Ich möchte an die Aussagen meiner Vorrednerin, Frau Cox, zu den Schulversuchen anknüpfen. Wie war die Situation, bevor wir die Bildungsreform im Jahr 2017 beschlossen haben? – Auch dazu hat der Rechnungshof interessante Zahlen geliefert: Wir hatten vor der Bildungsreform insgesamt 5 351 Schulversuche laufen – 5 351 Schulversuche! –, deswegen wurde im Rechnungshofausschuss auch die Feststellung gemacht, dass eigentlich das ganze österreichische Schulwesen bei dieser unglaublich großen Anzahl ein Schulversuch ist. Deswegen war es auch der Vorschlag des Rechnungshofes, die Zahl der Schulversuche zu reduzieren, all jene Schulversuche, die sich bewährt haben, in das Regelschulwesen überzuführen und alle Schulversuche, die sich nicht bewährt haben, auslaufen zu lassen.

Dabei wären auch Schulversuche, die wirklich toll waren, zum Beispiel im sportlichen oder im technischen Bereich, ausgelaufen, weil die formalen Voraussetzungen für die Übernahme dieses Modells ins Regelschulwesen nicht vorhanden waren. Ich denke da zum Beispiel an das Schigymnasium Stams, das eigentlich seit dem Jahr 1967/68 ein Schulversuch ist. Deswegen haben wir von FPÖ und ÖVP gemeinsam eine Initiative eingebracht, um das Schulorganisationsgesetz zu verändern, um auch diese bewähr­ten Schulversuche tatsächlich zu erhalten. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.) Wir reparieren und reduzieren also.

Nur ein paar Fakten zum Schigymnasium Stams: Seit der Gründung im Jahr 1967/1968 wurden 96 olympische Medaillen, 216 Medaillen bei Weltmeisterschaften und 296 Me­daillen bei Juniorenweltmeisterschaften erzielt. Das ist eine absolut imposante Bilanz, die nur stellvertretend für all jene Schulen und Schulversuche, die ähnlich gute Leis­tungen erbracht haben, steht. Es wäre ein Riesenschaden für das österreichische Schulwesen und auch international, wenn man zum Beispiel die Voraussetzungen für die Fortführung des Schulversuches Stams nicht sichern würde. Mit diesem Beschluss, den wir heute fassen, schaffen wir die Voraussetzungen und garantieren, dass dieser erfolgreiche Schulversuch über die Änderung des Schulorganisationsgesetzes in das Regelschulwesen übernommen wird.

Was ist noch wichtig? – Das hat auch der Rechnungshof festgestellt: Wir müssen die Zahl der Schulversuche weiter reduzieren. Im Jahr 2017/2018 laufen immerhin noch 1 420 Schulversuche, obwohl man die Zahl der Schulversuche bereits um 74 Prozent gegenüber dem Höchststand reduziert hat. Zukünftig müssen wir auch klären, unter welchen Voraussetzungen Schulversuche überhaupt stattfinden können, damit man diese Schulversuche evaluieren und dann sagen kann: Jawohl, dieser Schulversuch hat es gebracht oder hat es nicht gebracht.

Abschließend möchte auch ich allen Lehrerinnen und Lehrern und selbstverständlich auch allen Schülerinnen und Schülern schöne Ferien wünschen. Die verdienten Ferien stehen vor der Tür. Macht es gut, erholt euch gut! Ich bedanke mich namens unserer Fraktion für die geleistete Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer. – Ich danke. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

21.47

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Frau Abgeordnete Holzleitner ist zu Wort gemel­det. – Bitte.