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Abgeordneter Dipl.-Ing. Georg Strasser (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bundesministerin! Meine lieben Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Wir diskutieren heute einen Antrag der Kollegin Doppelbauer, bei dem es im Entschlie­ßungstext um die Biodiversität, das Wasser, deren Schutz und letztendlich um die Weiterentwicklung des integrierten und nachhaltigen Pflanzenschutzes in Österreich geht. Ich darf gleich am Anfang anmerken, dass wir diesen Antrag unterstützen. Ich möchte jedoch mit einigen Anmerkungen und Gedanken auf den einleitenden Text ein­gehen, sodass wir uns ein bisschen mit Frau Doppelbauer unterhalten können.

Sie argumentieren da ganz am Anfang, dass die biologische Vielfalt ein zentrales um­weltpolitisches und ein zentrales agrarpolitisches Anliegen ist. Das unterstütze ich, das unterschreibe ich. Die Umwelt ist wichtig, aber auch im Sinne der Produktivität der landwirtschaftlichen Produktion ist es notwendig, über Biodiversität zu verfügen, zum Beispiel über Insekten, die dann deine Bäume, deine Pflanzen bestäuben.

Dann erwähnen Sie – und ich nehme das schon als positive Analyse – das Öpul, das schon sehr viel dazu beiträgt, dass wir in Österreich bei allem, was Biodiversität betrifft, auf einem guten Weg sind. Ich verstehe das so. Aber ich habe ein Interview von Ihrer Kollegin Gamon gefunden, die sagt, dass die Förderungen für die Bauern gekürzt ge­hören. Gleichzeitig verlangt sie aber von uns mehr Leistungen bei der Biodiversität. Das ist so ähnlich wie die Aussage der Europäischen Kommission, die sagt: weniger Geld für die Landwirtschaft, aber mehr Leistungen. – Das geht nicht ganz zusammen. Da passt der einleitende Text mit der Linie der Kollegin Gamon nicht wirklich zusam­men.

Sie argumentieren – und das haben Sie wirklich sauber gemacht –, wie sich der Pflan­zenschutzmitteleinsatz in Österreich von der Menge her in den letzten fünf bis zehn Jahren, also über einen größeren Zeitraum hinweg verändert hat. Sie analysieren ganz treffend, dass der synthetische Pflanzenschutzmitteleinsatz ziemlich konstant geblie­ben ist. Das ist ein gutes Zeichen und eigentlich ein Zeichen dafür, dass die Anwen­dung in Österreich in einem erträglichen, in einem ordentlichen Rahmen funktioniert.

Dann argumentieren Sie jedoch, dass es Länder gibt, die den entsprechenden Einsatz ganz dramatisch gesenkt haben. Da wird es zum ersten Mal wirklich kritisch, denn da muss man immer schauen, von welcher Basis ausgegangen wird. Auch wenn die Deut­schen den Pflanzenschutzmitteleinsatz um ein Viertel reduziert haben, liegen sie damit immer noch um ein Eckhaus vor uns. Sie argumentieren dann auch, dass die Dänen ihren Pflanzenschutzmitteleinsatz um die Hälfte reduziert haben. Die liegen jetzt mit ih­rem aktuellen Niveau eine Spur unter uns. Folgerichtig sagen Sie dann aber auch, dass die eingesetzte Menge nicht der einzige Indikator ist, wenn es um das Risiko für die Gesundheit der Menschen und Tiere geht.

Damit komme ich zu den Analysen der Ages und habe da ein erfreuliches Ergebnis vorzuweisen – jetzt springe ich zu Lebensmittelanalysen, was Pflanzenschutzmittel­rückstände betrifft; da habe ich eine sehr positive Nachricht –: Wenn man sich die Le­bensmittelanalysen aus den EU-Mitgliedstaaten anschaut, dann liegen 2,4 Prozent die­ser Analysen über einem Grenzwert. Wenn man internationale Proben zieht, dann lie­gen 7,2 Prozent über einem Grenzwert. Wenn man österreichische Proben analysiert, dann liegen bei uns – österreichische Qualität – lediglich 0,6 Prozent der Lebensmittel­analysen über einem Grenzwert. Damit ist die Analyse fix und amtlich bestätigt: Öster­reichische Qualität ist mit Sicherheit sicher. Und mit Sicherheit gehören unsere Le­bensmittel in Österreich zu den saubersten der ganzen Welt. (Beifall bei der ÖVP.)

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr - - Entschuldigung, es tut mir leid. Ich habe geglaubt, das war das Schlusswort. (Abg. Leichtfried: Die Redezeit wäre eh schon aus gewesen!)

Abgeordneter Dipl.-Ing. Georg Strasser (fortsetzend): Kein Problem! – Dann habe ich eine Aussendung der Ages gefunden, Frau Kollegin Doppelbauer, in der steht drin­nen – und das ist dann mein Schlusssatz –: Das größte Risiko – und da reden wir von Obst und Gemüse aus Österreich – ist, zu wenig davon zu essen, weil Obst und Ge­müse und die Lebensmittel in Österreich insgesamt zu den besten weltweit gehören.

Dafür ein großes Dankeschön an unsere Bäuerinnen und Bauern, ein großes Danke­schön an die Lebensmittelverarbeiter und ein großes Dankeschön an die Damen und Herren Konsumentinnen und Konsumenten in Österreich. Wir wissen, wir haben in Ös­terreich bei ihnen einen Stein im Brett, weil die Bindung zwischen Produzenten und Konsumenten in Österreich eine ganz, ganz starke ist. – Danke schön und alles Gute. (Beifall bei der ÖVP.)

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Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Erwin Preiner. – Bitte.