20.11

Abgeordneter Nikolaus Prinz (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Lieber Kollege Schmiedlechner, wer hat dir denn diese Vorlesung geschrieben? So viel Unsinn auf einmal ist eigentlich fast unerträglich, muss man nüch­tern festhalten. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Meine Damen und Herren! Die Tourismusbetriebe – das ist uns allen klar – hätten die letzten Monate natürlich lieber Gäste betreut, aber wir wissen auch, warum das nicht möglich war. (Abg. Hauser: Weil ihr sie zugesperrt habt! Das ist ja unglaublich!) Die Tourismusbetriebe, all jene, die ihre Unterlagen abgeliefert haben, haben die Aus­gleichszahlungen, die Hilfszahlungen in Wirklichkeit rasch bekommen und sind froh da­rüber. Jetzt können sie in die Saison hineinstarten, und das ist ein wichtiger Schritt.

Frau Bundesminister, Sie werden diese Woche noch den Comebackplan für den öster­reichischen Tourismus präsentieren; danke, das ist ein wichtiger Schritt und wird die Branche entsprechend unterstützen.

Allerdings, und das gilt für alle Fraktionen, geschätzte Kolleginnen und Kollegen – ich will noch kurz ein anderes Thema anreißen –: Wir reden gern über den Tourismus. Die Touristen, inländische wie ausländische, besuchen unsere Regionen deshalb, weil sie eine gepflegte Kulturlandschaft vorfinden, eine Landschaft, die von den bäuerlichen Fa­milien gestaltet wird, weil das Land bewirtschaftet wird. Derzeit passiert es in den west­lichen Bundesländern, beispielsweise in Tirol, leider, dass Urlauberinnen und Urlauber ihre Vermieter fragen: Können wir auf die Alm noch hinaufgehen, ist sie noch sicher? – Warum? (Zwischenruf des Abg. Loacker.) – Wegen der Wolfsrisse. Die Wolfsrisse bei den Schafen verunsichern die Urlauber.

Das Thema Wolf müssen wir wirklich ernst nehmen. Da geht es einerseits um die bäu­erlichen Familien, um die kleinstrukturierte Bewirtschaftung, die wir haben, und zum Zweiten natürlich um das ganze Potenzial im Tourismus. (Beifall bei der ÖVP. – Neu­erlicher Zwischenruf des Abg. Loacker.) Ich erwarte mir ganz direkt gesagt, dass wir wirklich zu einem Schulterschluss kommen, dass wir etwas tun. Der Wolf ist in Europa bei Weitem keine gefährdete Tierrasse mehr. Wenn man sich den Wolfsbestand an­schaut, sieht man, dass er nicht mehr gefährdet ist.

Wir sollten vielleicht nachdenken, ob der Wolf das Richtige ist: Das Maskottchen im Bett sozusagen ist lieb und nett, aber wenn der Wolf zu einer Schafherde kommt und einen Blutrausch hat, dann richtet er elendig viel an, und diese Bilder sollte man sich an­schauen. Es besteht Handlungsbedarf im Sinne der kleinstrukturierten bäuerlichen Landwirtschaft und im Sinne der Zukunft unseres Tourismus. (Beifall bei der ÖVP.)

20.14

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Ing. Johann Weber. – Bitte, Herr Abgeordneter.