20.25

Abgeordneter Andreas Kühberger (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundes­ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Österreicherinnen und Österreicher! Ich bin ein steirischer Waldbauer und ich bin auch stolz darauf. Es soll aber Menschen geben, die sagen: Na, der Waldbauer, der tut sich leicht, der braucht nur eine Handvoll Bäume am Tag umschneiden und schon hat er sein Einkommen!

Nein, meine Damen und Herren, so ist es nicht. Die österreichische nachhaltige Forst­wirtschaft ist ein über Jahrzehnte, ja über Generationen betriebener Wirtschaftszweig, der sehr viele fleißige Hände benötigt. Es fängt mit einem kleinen Pflanzerl an, entweder ist es eine Naturverjüngung oder es wird gepflanzt, wo ich dann schauen muss, dass es vor dem Wild geschützt ist. So ein Pflanzerl braucht, wenn es größer wird, Licht, braucht Platz, und das über Jahre und Jahrzehnte. Bis so eine Fichte hiebsreif wird, vergehen schon einmal 80 bis 120 Jahre. Jeder, der schon einmal ins Holz gegangen ist, wie wir in der Steiermark sagen, der weiß, dass das eine schöne Arbeit ist, dass es aber auch eine gefährliche und eine arbeitsintensive Arbeit ist.

Meine Damen und Herren, darum möchte ich mich hier an dieser Stelle heute bei unse­ren Waldbäuerinnen und Waldbauern, bei den Jägerinnen und Jägern aber auch bei den Forstfacharbeitern und Forstfacharbeiterinnen bedanken. – Ja, Sie haben richtig gehört, auch da sind die Damen, die Frauen am Vormarsch, und das ist auch gut so. (Zwi­schenruf der Abg. Yılmaz.) So darf ich am Freitag am Grabnerhof, der eine land- und forstwirtschaftliche Ausbildungsstätte ist, an zwei Damen einen Forstfacharbeiterbrief übergeben. – Sie können ruhig klatschen, ja. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Wir haben aber auch eine wirtschaftliche Herausforderung, zum einen durch die Klima­veränderung – Borkenkäfer, Schneedruck, Trockenheit –, aber auch, was den Preis für das Holz betrifft. Obwohl in den letzten Monaten der Preis für die Bauern zwar immer gestiegen ist, ist die Schere beziehungsweise die Kluft zwischen Bauern und der holz­verarbeitenden Industrie sehr groß. Da müssen wir, glaube ich, noch genauer hinschau­en, aber das ist dann ein anderer Punkt.

Warum erzähle ich Ihnen das heute? – Weil wir mit diesem Tagesordnungspunkt heute eine wichtige Maßnahme setzen, indem wir die nachhaltige Forstwirtschaft in Österreich unterstützen. Mit diesem Holzhandelsüberwachungsgesetz – wobei, wenn ich hier auf meine Vorrednerin Frau Salzmann eingehe, in Wahrheit brauchen wir auch beim Wolf ein Wolfshandelsüberwachungsgesetz, was NGOs betrifft –, das ganz, ganz wichtig für die nachhaltige Forstwirtschaft in Österreich ist, setzen wir zum einen eine EU-Richtlinie um. Heute wurde es ja beim EAG schon debattiert, da geht es um die Wertschöpfungs­kette der landwirtschaftlichen Biomasse in Österreich.

Zum anderen werden für illegal geschlägertes Holz, das des Öfteren noch nach Öster­reich importiert wird, die Strafen empfindlich erhöht, teilweise um das Dreifache – und das ist auch gut so. Bei einem Vorsatz oder Wiederholungsfall ist die Höchststrafhöhe zukünftig statt 30 000 Euro 100 000 Euro, und das, meine Damen und Herren, ist ganz wichtig; auch unter dem Aspekt, dass über 300 000 Menschen hier in Österreich im Forst, aber auch bei den weiterverarbeitenden Betrieben ihre Arbeit finden.

Ich fasse noch einmal zusammen: Wer Holz nützt, schützt das Klima! Meine Damen und Herren, alle 40 Sekunden wächst in Österreich quasi ein Holzhaus nach. Es speichert CO2, und wenn das Holzhaus CO2 speichert und ich einen Nutzen habe und wieder ei­nen neuen Baum pflanze, dann habe ich eine doppelte Speicherung. Darum ist es wich­tig, dass wir diesen Punkt heute gemeinsam beschließen, um die nachhaltige Forstwirt­schaft in Österreich, die europaweit und für viele Branchen Vorreiter ist, auch zukünftig unterstützen zu können. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

20.29

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Cornelia Ecker. – Bitte, Frau Abgeordnete.