11.34

Abgeordneter Mag. (FH) Kurt Egger (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzter Finanz­minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher auf der Galerie und via Livestream! Erlauben Sie mir, bevor ich auf die Themen des Budgets eingehe, ein paar persönliche Bemerkungen! Ich möchte mich zu Beginn bei Landes­hauptmann Hermann Schützenhöfer und der Steirischen Volkspartei für das Vertrauen, das sie in mich gesetzt haben, und dafür, dass sie mir ermöglicht haben, diese ehren­volle Aufgabe zu übernehmen, bedanken.

Die zweite Bemerkung zu Eingang beschäftigt sich mit dem Stil, der mir in den letzten Tagen, seit ich da bin, seit Dienstag, aufgefallen ist. Ich habe ganz viele Rückmeldungen bekommen, Gratulationen, positive Dinge, die mir geschrieben wurden, bei vielen aber war dabei: Geht es bei euch immer so zu?

Sehr berührt hat mich am Ende des Tages der Anruf meiner Nichte. Sie ist zehn Jahre alt und sie hat gesagt: Ich habe mir nach der Schule die Angelobung angehört und habe dann auch ein wenig die Debatte verfolgt. (Abg. Matznetter: Ja, aber die ist nicht jugendfrei! – Abg. Gabriela Schwarz: ... Beiträge!) Sie hat gesagt: Das ist ja furchtbar, wie da miteinander umgegangen wird!

Ich würde mir wirklich wünschen, dass wir ein wenig mehr zum Stil beitragen. Wenn ich an die Rede von Kollegen Muchitsch vorhin denke, dann muss ich sagen, dass das nicht das ist, was ich mir vorstelle. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir debattieren heute ein Budget, das aus meiner Sicht ausgewogen ist, auf der einen Seite mit einer Kaufkraftstärkung, auf der anderen Seite mit einer Unterstützung für die heimischen Betriebe, die dringend notwendig ist. Nach der schwierigen Coronasituation ist es notwendig, dass sie Luft zum Atmen haben.

Da die SPÖ immer wieder nur Beispiele wie die OMV anführt, habe ich drei Beispiele aus meiner steirischen Heimat mitgebracht. Ich spreche von sogenannten großen Kon­zernen, die international tätig sind.

Die AVL List mit über 11 000 Mitarbeitern, davon 4 000 in Graz, investiert wahrschein­lich, was sie gewonnen hat, weiterhin in Lehrlingsausbildung. Jedes Jahr sind es zwischen 30 und 40 Lehrlinge, die dort zu arbeiten beginnen. So wird das Geld dort investiert. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Die zweite Firma ist die Firma Anton Paar: 3 500 Mitarbeiter, 33 Vertretungen auf der ganzen Welt, ein Betrieb, der dafür bekannt ist, familienfreundlich zu sein, sehr viel in die Ausbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu investieren, sicher aber keiner der Großkonzerne, die das Geld verschieben.

Der dritte Betrieb ist die Firma Payer aus meiner ehemaligen Heimatgemeinde Sankt Bartholomä, ein Unternehmen, das international aufgestellt ist, 1 100 Mitarbeiter hat, da­von sehr viele am Stammsitz in Sankt Bartholomä. Das ist ein Gewinn für die Kommune, Kommunalsteuer wird abgeliefert.

Vielleicht können Sie in Zukunft auch diese Beispiele verwenden.

Das Budget ist großartig, das Budget ist ausgewogen. Peter Haubner hat gesagt: „Die Wirtschaft ist unteilbar“ zwischen MitarbeiterInnen und Unternehmen. Die Wirtschaft ist auch unteilbar zwischen den Großen und den Kleinen. Wir brauchen die großen Damp­fer, wir brauchen aber auch die kleinen Schnellboote. – In diesem Sinne: Stimmen Sie dem Budget zu! (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

11.38

Präsidentin Doris Bures: Die nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Andrea Kuntzl. – Bitte.