17.47

Abgeordneter Mag. Gerald Hauser (FPÖ): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Minis­ter! Hohes Haus! Ich bin froh, dass ich heute noch einmal die Möglichkeit habe, den Herrn Minister direkt anzusprechen. Wir sind zwar öfters unterschiedlicher Meinung, aber es ist, glaube ich, gegenseitiger Respekt vorhanden. Herr Minister Faßmann, Sie sind ja Wissenschaftler (Abg. Hörl: Und Professor!), und gerade bei Ihnen kann man annehmen, dass Sie wissenschaftlich fundierte Entscheidungen treffen, die Wissen­schaft akzeptieren und sich auch mit der Wissenschaft auseinandersetzen. Davon gehe ich aus und an sich weiß ich auch, dass Sie das machen. Deswegen bin ich sehr über­rascht, dass Sie die Entscheidungen nicht faktenbasiert treffen.

Natürlich sind die 7 500 Schulabmeldungen im Zusammenhang mit den Coronazwangs­maßnahmen zu sehen. Kolleginnen und Kollegen, schaut doch ins Netz, das ist so! Die permanente Testpflicht, die Maskenpflicht und jetzt auch noch der Impfzwang, Herr Minister, der direkt und indirekt in den Schulen – auch auf die Volksschüler – ausgeübt wird, tragen das ihre dazu bei, dass Eltern sagen: Wir halten diesen Druck nicht mehr aus!

Glauben Sie nicht, dass der häusliche Unterricht für die Eltern das Angenehmste ist! Ich glaube, Eltern, die ihre Kinder aus der Schule herausnehmen, um genau diesen Zwangs­maßnahmen zu entgehen, leisten Unglaubliches – Hut ab vor diesen Eltern! –, weil sie ihre Kinder schützen müssen. Deswegen hat Kollege Brückl auch einen Antrag dahin gehend eingebracht, dass man diese Kinder und diese Eltern auch unterstützen muss oder ihnen die Angst nehmen muss.

Nun, bitte, zu den Fakten – ich argumentiere mit den Zahlen der Ages, mit wirklich offi­ziellen Zahlen, die Sie jederzeit nachlesen oder nachschauen können –: (Der Redner stellt eine Tafel mit der Überschrift „Todesfälle nach Alter in Österreich“ und einer Grafik auf das Rednerpult.) Herr Minister, die Ages hat am 30. September, vor einigen Tagen, die Statistik herausgegeben: „Todesfälle nach Alter in Österreich“. In der Altersgruppe bis fünf Jahre, Herr Minister, ist Gott sei Dank kein einziges Kind an Corona verstorben. In der Altersgruppe von fünf bis 14 Jahre sind es drei Kinder, und diese drei Kinder hatten schwerste Vorerkrankungen. Insgesamt, das zeigt das Bild, sind in Summe 64 Personen in Österreich an Corona verstorben – von 11 000 –, die jünger als 45 Jahre waren.

Was bedeutet das? – Covid stellt für jüngere Menschen wirklich keine große Gefahr dar. Die Impfungen und deren Nebenwirkungen sind die viel größere Gefahr (Zwischenruf der Abg. Götze), nämlich auch für die Kinder.

Herr Minister, ich darf Sie fragen: Wie viele Kinder in der Altersgruppe zwischen drei und zwölf Jahren sind in der Grippesaison 2017/2018, in diesem halben Jahr, an der Grippe verstorben? Ich weiß, es ist keine Fragestunde, und man sollte eigentlich davon ausgehen, dass Sie das wissen. Ich sage es Ihnen, Herr Minister (eine Tafel mit der Aufschrift „‚Grippetote‘ zu ‚Covid-19-Toten‘ bei Kindern in Österreich“ auf das Rednerpult stellend): In der Altersgruppe zwischen drei und zwölf Jahren sind in der Grippesaison 2017/2018 neun Kinder an der Grippe verstorben – das sind dreimal mehr als in den eindreiviertel Jahren mit Corona. Das sollte Ihnen doch zu denken geben.

Wie ist es denn nun? Sperren Sie, da die Zahl der Toten durch Grippe dreimal so hoch ist, im kommenden Winter die Schulen zu (neuerlicher Zwischenruf der Abg. Götze), weil nicht jedes Kind eine Grippeimpfung hat? Man muss sich diese Zahlen wirklich anschauen. (Abg. Kirchbaumer: So einen Blödsinn habe ich schon lange nicht gehört!) Sie müssen doch sehen, dass die Grippe laut dieser Statistik wesentlich gefährlicher ist, da dreimal so viele Kinder an Grippe verstorben sind wie an Covid. (Zwischenrufe der Abgeordneten Hamann und Stögmüller.)

Herr Minister, ich fasse die Absurdität von Zwangsimpfungen in Schulen und speziell an Volksschulkindern noch einmal zusammen: In Österreich gibt es 1,3 Millionen Kinder, die unter 15 Jahre alt sind. Davon sind in den letzten eindreiviertel Jahren, ich habe es Ihnen bereits gesagt, drei Kinder an Covid-19 verstorben. (Zwischenruf des Abg. Stögmüller.) Der prozentuelle Anteil an Covid-Toten beträgt in dieser Altersgruppe 0,00023 Prozent. (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Kirchbaumer.) Das Nationale Impfgremium hat die Impfung von Kindern über zwölf Jahren deshalb zugelassen, weil Biontech/Pfizer eine Studie betreffend Zulassung des Impfstoffes für Zwölf- bis 15-Jährige gemacht hat. Diese Studie umfasste lediglich 1 131 Teilnehmer und bei 86 Prozent davon traten Impf­reaktionen auf. Bei 0,4 Prozent gab es schwerwiegende unerwünschte Ereignisse – 0,4 Prozent! (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Stögmüller.) Der Anteil der an Covid-19 verstorbenen Kinder liegt dagegen bei 0,00023 Prozent.

Die Schlussfolgerung ist also: Hören Sie bitte auf, mit der Zwangsimpfung Druck auf Kinder und Eltern zu machen. Schauen Sie auf die Wissenschaft und agieren Sie bitte zukünftig wissenschaftlich basiert, damit die Schulabmeldungen von Kindern zurück­gehen. – Ich bedanke mich. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Lukas Hammer: Schlechte Rede!)

17.53

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Manfred Hofinger. – Bitte.