18.20

Abgeordnete Bedrana Ribo, MA (Grüne): Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Wir haben heute bereits viel über die Pan­demie gehört. Wir haben ganz viel über die Impfung, über die Impfpflicht, über Covid et cetera gehört; eigentlich beschäftigen wir uns seit fast zwei Jahren immer wieder mit dem Thema. Ich glaube, seit März 2020 gab es in diesem Hause keine einzige Sitzung, in der das Thema Pandemie oder Corona nicht auf der Tagesordnung war; und ich möchte auch im Jahr 2020 bleiben.

April 2020: Ich weiß nicht, wie viele von euch sich noch daran erinnern, es kommt manchen – mir auch manchmal – wahrscheinlich so vor, als ob es ewig her wäre, aber ja, das war der erste Lockdown. Der erste Lockdown: Wir alle waren sehr verunsichert. Wir wussten nicht, was auf uns zukommt. Wir hatten Angst. Wie geht es weiter? Auf was wir hofften, war eine Impfung, ein Impfstoff, etwas, was eben gegen die Pandemie ver­wendet werden kann. Und dann – das werde ich auch nie vergessen –, im Dezem­ber 2020, kam dieses Bild raus. Ich zeige es jetzt noch einmal (eine Tafel in die Höhe haltend, auf der ein Foto von Christoph Wenisch während seiner ersten Covid-19-Imp­fung zu sehen ist); ich glaube, dieses Bild sagt mehr als alles andere: Dieses Bild zeigt Dr. Christoph Wenisch, der als eine der ersten Personen in Österreich die Impfung bekommen hat. – Dieses Bild, diese geballte Faust, dieses: Wir haben es endlich ge­schafft! (Beifall bei den Grünen.)

Jetzt, ein bisschen mehr als ein Jahr später, stehen wir hier und diskutieren über die Impfpflicht beziehungsweise führen die Impfpflicht ein. Das ist deshalb notwendig, weil sich einfach sehr viele Menschen nicht impfen lassen. Das ist deshalb notwendig, weil die Impfquote leider – leider! – noch immer sehr niedrig ist. Damit können wir der Pan­demie nicht entgegentreten.

Viele – ja, viele – haben Angst vor der Impfung, und ich sage es hier noch einmal: Ich verstehe diese Menschen, ich hatte auch Angst vor der Impfung; ich bin wirklich nicht tanzend und singend in die Impfstraße gerannt. Ich habe vorher mit meinem Arzt gesprochen, dann mit dem Internisten, aber ich habe es gemacht. Ich habe mich impfen lassen, nicht nur für mich – für meine Mama, die Risikopatientin ist, für meine Kinder und für meine Mitmenschen. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Stefan: Gestehen Sie das doch den anderen auch zu!)

Oft, sehr oft haben wir heute hier gehört, dass die Pandemie nur gemeinsam bekämpft wer­den kann – ja, gemeinsam, aber nicht mit Anträgen wie jenem von Kollegin Belakowitsch, der heute auf der Tagesordnung steht, in dem eben gefordert wird, dass alle Maß­nahmen beendet werden; und das, bitte, zu einem Zeitpunkt, an dem wir fast 30 000 Neu­infizierte pro Tag verzeichnen. Das muss man sich einmal durch den Kopf gehen lassen, das ist verrückt! Diese Forderung ist zu diesem Zeitpunkt einfach verrückt.

Kollege Kaniak war hier am Rednerpult, um uns noch einmal den Plan B zu erklären. Der Plan B beinhaltet anscheinend alles, aber nicht die Impfung; eigentlich alles andere. Das Wichtigste, das uns gegen diese Pandemie hilft, ist die Impfung, und in diesem Plan B ist die Impfung nicht vorhanden. (Beifall bei den Grünen.) Es wäre fahrlässig, so einem Antrag zuzustimmen.

Ich beende meine Rede noch einmal mit einem Appell an alle, an alle Menschen in Österreich: Denken Sie bitte an Ihre Mitmenschen, lassen Sie sich impfen! Die Impfung schützt und die Impfung wirkt. – Danke. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

18.24

Präsidentin Doris Bures: Es gibt jetzt eine Wortmeldung zu einer tatsächlichen Berichtigung. Herr Abgeordneter Kaniak, ich mache Sie aber noch einmal auf die Ge­schäftsordnung aufmerksam. Es geht nicht um politische Bewertungen, sondern es geht um einen Sachverhalt, den Sie klarstellen. – Bitte.