9.27

Abgeordnete Martina Kaufmann, MMSc BA (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus, aber vor allem auch liebe Zuseherinnen und Zuseher zu Hause! Wir sind heute in der glücklichen Situ­ation, über eine sehr, sehr gute Arbeitsmarktsituation sprechen zu können. Wir sehen, dass die Maßnahmen, die in der Coronazeit von dieser Bundesregierung gemeinsam mit uns gesetzt wurden, auch richtig gegriffen haben. Deswegen haben wir heute eine niedrige Arbeitslosenquote und viele Branchen, die auf der Suche nach vielen, vielen Arbeitskräften und Fachkräften sind. Ich glaube, es ist wichtig, dass wir uns auch einmal ins Bewusstsein rufen, was das eigentlich für uns als Land Österreich bedeutet: Das bedeutet, dass wir unseren Wohlstand auch in Zukunft gut sichern können. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Lassen Sie mich als Lehrlingssprecherin auf den Bereich der Lehre eingehen: Wir haben die Situation, dass wir heute 100 000 junge Menschen in der Lehre haben. Wir haben aktuell 7 100 offene Lehrstellen in ganz Österreich. Das heißt, wir haben eigentlich die große Suche nach den Nachwuchstalenten bereits eröffnet. Die Unternehmen suchen junge Menschen, die in ihren Bereichen gut ausgebildet werden wollen. Auch da hat die Kurzarbeit in der Coronazeit gut Fuß gefasst. Viele Lehrlinge waren immer wieder – und 700 sind es auch heute noch – in Kurzarbeit, aber das hat langfristig die Möglichkeit für unsere Unternehmen und für viele junge Menschen gebracht, dass sie sich in ihren Ausbildungen gut qualifizieren können, damit sie Fachkräfte von morgen sind und wir uns als Standort Österreich natürlich weiterentwickeln können. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Ja, es ist absolut richtig und wichtig, dass wir uns auch im Bereich der Lehre in Zukunft noch weiter steigern können. Da ist uns schon einiges gelungen. Ich möchte an den Beschluss, den wir im vergangenen Jahr getroffen haben, erinnern: Es gibt die Mög­lich­keit, auch nach der LAP direkt auf die Hochschule zu wechseln und mit einem Bachelor oder Master Professional oder mit einem Weiterbildungsbachelor und -master die Karriere auf der Hochschule fortzusetzen. Mit dem heutigen Ministerratsvortrag gelingt uns der Startschuss für ein Gesetz der höheren Berufsausbildung. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Mit der höheren Berufsausbildung können wir eine weitere Lücke schließen. Es ist dann möglich, in der jeweiligen beruflichen Qualifikation nach der LAP auch noch weitere for­malisierte Ausbildungen zu wählen, es ist auch möglich, internationale Vergleichbarkeit herzustellen, es ist möglich, die Lehre in Österreich als durchgängige Ausbildungsform zu etablieren. Meine Damen und Herren, das ist besonders wichtig – deswegen machen gerade wir als ÖVP uns so stark –, weil es damit nämlich möglich ist, dass wir auch international vergleichbar sind. Damit können wir die Lehre als echte Wahlmöglichkeit zur schulischen Berufsausbildung in Österreich etablieren. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Abschließend möchte ich mich noch an die vielen, vielen jungen Menschen in Österreich wenden, die im Moment vielleicht gerade auf der Suche sind und sich fragen: Was ist der beste Beruf für mich, was könnte ich in Zukunft machen?, die vielleicht gerade vor der Entscheidung stehen, wie es im Herbst weitergeht. – Bewerben Sie sich in den Unternehmen, Sie haben alle Möglichkeiten und Chancen, es stehen Ihnen alle Türen offen! Hören Sie nicht auf die Aktion kritischer Schüler_innen oder die Sozialistische Jugend, die Ihre Leistungen mit Bezeichnungen wie Lost Generation nach unten nivel­lieren wollen! Ihr habt Großartiges in den Schulen und in den Betrieben geleistet, ihr habt eine hervorragende Ausbildung. Ihr seid die Fachkräfte der Zukunft und damit die Ge­neration der Zukunft in Österreich. Alles Gute für euch! (Beifall bei der ÖVP.)

9.31

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Wimmer. – Bitte sehr, Herr Abgeordneter, bei Ihnen steht das Wort.