17.51

Abgeordnete Barbara Neßler (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Liebe Kollegen und Kolleginnen! Liebe Zuseher und Zuseherinnen! Dass Be­wegung für uns alle, egal in welcher Altersgruppe, wichtig ist, darüber müssen wir, glaube ich, nicht diskutieren, auch nicht darüber, wie wichtig sie für junge Menschen ist, weil sie natürlich die Basis für ein gesundes Leben ist. Wenn man sich im Kindesalter zu wenig bewegt, bekommt man, glaube ich, spätestens im Erwachsenenalter die Rech­nung dafür präsentiert. Das wissen wir auch, und natürlich haben wir daher gerade im Bereich Kinder und Jugend großes Interesse, was den Sport anbelangt.

Ich will mich jetzt nicht wie ein Werbespot für mehr Bewegung für Kinder anhören, aber es ist tatsächlich politisch sehr relevant, dass es den Sportbericht endlich wieder gibt, um nämlich einen Überblick darüber zu bekommen, was sich in Österreich in welchem Umfang und in welchen Organisationen tut.

Wie politisch Sport ist, wissen wir nicht erst seit den umstrittenen Olympischen Spielen, über die auch unser Sportminister sehr klare Worte gefunden hat.

Übrigens, seit 2007 hat es keinen Sportbericht in diesem Umfang gegeben, darum sind wir sehr froh darüber, dass es diesen Bericht in Österreich nun endlich wieder gibt.

Auf die Förderungen ist mein Kollege von der ÖVP schon ausführlich eingegangen. Ich glaube, wir sind da auf einem sehr guten Weg. Dass es aber noch einiges zu tun gibt, ist, glaube ich, unbestritten.

Es gibt jetzt einiges zum Bericht zu sagen, aber ich möchte zwei Punkte herausgreifen: erstens das Programm Kinder gesund bewegen 2.0 und zweitens, weil ich es für sehr be­merkenswert halte, der Verein 100 Prozent Sport, das österreichische Zentrum für Gender­kompetenz im Sport. 2015 wurde zur Umsetzung der EU-Strategie für Gleich­behandlung im Sport die Arbeitsgruppe für Respekt und Sicherheit eingerichtet, die Maßnahmen und Handreichungen zur Prävention sexualisierter Gewalt im Sport erar­beitet hat.

Zum Programm Kinder gesund bewegen 2.0: Das ist dafür gedacht, dass mehr Bewe­gung und Sport in den Alltag der Kinder in Kindergärten und an Volksschulen kommt. Wir Grüne haben uns immer sehr dafür eingesetzt, dass sich Kinder in Volksschulen und Kindergärten mehr bewegen, weil wir wissen, dass Sport wie eine Kraftnahrung wirkt, dass Sport etwas ist, mit dem man Energie tanken kann, wodurch natürlich das Lernen wesentlich erleichtert wird. Wichtig ist natürlich, dass Bewegung kinderfreundlich passiert, und darum können Einrichtungen auf diese Organisationen zugreifen und tun dies auch.

Für enorm wichtig halte ich auch das Programm zur Prävention sexualisierter Gewalt im Sport, da ist nämlich wirklich viel zu lange nichts gemacht worden. Erst in den letzten Jahren sind die Gewalttaten ans Tageslicht gekommen. Es wird davon ausgegangen, und diese Zahlen halte ich für schockierend, dass jeder fünfte Sportler, jede fünfte Sportlerin von sexualisierter Gewalt betroffen ist. Das Netzwerk zur Prävention sexuali­sierter Gewalt im Sport wird laufend ausgebaut und erweitert. Wichtig ist da die Zusam­menarbeit mit den Kinderschutzeinrichtungen, vor allem bei Akutfällen, aber auch für die Prävention solcher Fälle, damit diese gar nicht erst passieren.

Als Kinder- und Jugendsprecherin bin ich sehr froh darüber, dass endlich Bewegung in diese wichtige Sache kommt, die viel zu lang im Dunkeln lag. – Danke schön. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

17.54

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort kommt Abgeordneter Laimer. – Bitte sehr.