18.30

Abgeordnete Mag. Agnes Sirkka Prammer (Grüne): Frau Präsidentin! Herr Bundes­minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Ich könnte es mir jetzt einfach machen und sagen: Diese Anträge sind zum Großteil abzulehnen, weil sie sich eigentlich zeitlich überholt haben. So einfach ist es aber leider nicht. (Zwischenruf der Abg. Steger.) Es ist nicht so einfach, denn sie sind aktuell wie nie, weil wir nach wie vor in einer Pandemie sind und es nach wie vor darum geht, den sichersten Weg da durch zu finden, die Menschen möglichst sicher durchzubringen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Dafür braucht es in gewissen Bereichen, zum Beispiel auch bei der Sportausübung, bestimmte Regeln, die wir davor nicht hatten. Regeln kennt man aber grundsätzlich, wenn man mit Sport zu tun hat. Jede Sportart hat Regeln, und jetzt kommen eben jene dazu, die sich damit auseinandersetzen, dass man sich bei der Sportausübung nicht ansteckt. Ich glaube, das ist nicht so schwierig, und es ist auch nicht zu viel verlangt, dass man diese auch einhalten muss.

Es ist trotzdem Sinn der Sache, diese Regeln so wenig eingriffsintensiv wie nur möglich zu gestalten, und das haben wir eigentlich in jeder Phase getan. Und weil man sich jetzt hier hinstellt und sagt: Es war alles zu viel, es war alles zu streng, es war alles falsch und zur falschen Zeit!, schauen wir es uns doch einmal an: Fast alle Maßnahmen, die hier mit unterschiedlichen Anträgen infrage gestellt werden, sind vom Verfassungs­ge­richtshof überprüft worden, und sie haben vor dem Verfassungsgerichtshof auch so ge­halten. Ganz falsch kann es also nicht gewesen sein. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Im Übrigen wird immer vor den Vorhang geholt, dass es im Sportbereich kaum An­steckungen gegeben hat. Ja warum denn? Warum hat es kaum Ansteckungen gege­ben? – Weil es gute Konzepte gegeben hat, weil es eben jene Beschränkungen, die notwendig waren, gegeben hat und weil der Sport, die Sportvereine bis hin zum kleinsten wirklich sehr genau darauf bedacht waren, diese Regelungen auch einzuhalten. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Zwischenruf der Abg. Steger.)

Ich sage Ihnen trotzdem: Ich will das nicht wieder haben. Ich will nicht wieder zeitliche Beschränkungen, Personenbeschränkungen, Beschränkungen in der Ausübung und Vorschriften, wie viel Abstand man einhalten muss, wie viele Personen irgendwo hinein­dürfen, haben. Das will ich nicht wieder haben, und wir haben auch eine Methode, wir haben einen Weg, um das zu schaffen. Diese Methode, dieser Weg heißt durch­impfen. Diese Methode heißt: Wir brauchen eine Immunisierung. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Man sieht da wieder, wie alle Bereiche des Lebens ineinandergreifen, und der Sport ist eben ein für uns alle sehr wesentlicher, sehr wichtiger Bereich im Leben. Er ist für unser körperliches, aber auch für unser geistiges Wohlbefinden wichtig. Deshalb wollen wir auch, dass dieser Bereich funktioniert, und damit er funktioniert, heißt es: Impfen gehen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Natürlich kann man da jetzt den Kopf schütteln (in Richtung FPÖ), aber diesen Zugang finde ich extrem lustig. Ich möchte keine Ansteckungen haben, und ich glaube, in diesem Bereich sind wir uns auch alle einig. Wir könnten jetzt sagen: Okay, wir ignorieren, dass wir eine Pandemie haben. – Das können wir machen, aber das wird sie nicht weg­denken. (Zwischenruf der Abg. Steger.) Sie verschwindet nicht dadurch, dass man sie ignoriert, das ist ein Faktum. (Beifall bei Grünen und ÖVP. – Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Steger.) Wir können auch sagen: Okay, wir halten eben wieder Abstand und machen wieder so viel wie möglich zu und sorgen so dafür, dass das Virus nicht die Gelegenheit hat, durch uns alle durchzuhüpfen. – Auch das können wir machen, aber genau das wollen Sie ja nicht, und ich will es auch nicht.

Ich kann mich aber nicht hier hinstellen und sagen: Man darf nichts zusperren!, und gleichzeitig sagen: Schützen brauche ich mich aber auch nicht! – Ja was ist denn dann die Lösung? Verraten Sie mir, was Ihre Lösung wäre! (Beifall bei Grünen und ÖVP. – Abg. Steger: Eigenverantwortung!) – Selbstverantwortung ist ein ganz wichtiges Wort (Abg. Steger: Ich weiß schon, die Grünen wollen immer gern bevormunden!), aber bitte ver­gessen Sie nicht, dass es nicht nur aus Selbst, sondern vor allem auch aus Verant­wortung besteht. (Beifall bei Grünen und ÖVP. – Abg. Steger: Genau die wollen Sie den Menschen ja wegnehmen!)

Eben aus dieser Verantwortung heraus müssen wir alle dafür sorgen, dass der Sportbetrieb so gut wie möglich und so viel wie möglich für alle offen bleibt, vor allem für die Kinder, aber auch für ältere Menschen, die Bewegung brauchen. Es ist wichtig, dass wir alle dazu kommen, Sport in der Form, in der wir es gerne haben, auszuüben. Schauen wir, dass wir dort wieder hinkommen, alle gemeinsam! – Danke sehr. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

18.35

Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete Petra Steger, Sie gelangen zu Wort. – Bitte.