12.27

Abgeordneter Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Wir sprechen heute über den Fonds zur Förderung der digitalen Transformation. Die Kolleginnen Schwarz und Blimlinger und auch Kollege Scherak sind schon inhaltlich auf dieses Gesetz eingegangen, es ist eine gute Sache.

Frau Kollegin Fürst, bei allem Respekt: Die Situation hier bei uns mit jener in Russland zu vergleichen ist völlig absurd! Wenn in Russland Menschen stehen und friedlich ein Plakat in die Höhe halten, auf dem „Frieden“ steht, werden sie abgeführt oder niederge­knüppelt. Wenn Journalistinnen oder Journalisten in Russland in der Öffentlichkeit das Wort Krieg verwenden, können sie bis zu 15 Jahre eingesperrt werden. (Abg. Stefan: Was ist mit Saudi-Arabien? Wie ist es denn in Saudi-Arabien?) Und dann sagen Sie, das in Russland ist so wie bei uns?! – Ich meine, das ist doch absurd und, bei allem Respekt, das ist lächerlich – lächerlich! (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der Grünen sowie des Abg. Scherak.)

Jedenfalls halte ich diese digitale Unterstützung für wichtig, und ich darf mich hier auch zum Volksgruppenbereich äußern, weil – wie wir es schon gehört haben – auch die Volksgruppenmedien eine Unterstützung bekommen sollen. Es hat vor Kurzem auf Ein­ladung von Parlamentspräsident Sobotka ein Treffen der sechs anerkannten österreichi­schen Volksgruppen gegeben, bei dem über deren Lage gesprochen wurde und sehr klar herausgekommen ist, dass die Weitergabe der Sprachen der Volksgruppen zentrale Bedeutung hat. Wird die Sprache nicht mehr gesprochen, wird sie nicht weitergegeben, so hört die Volksgruppe praktisch zu existieren auf. Daher gibt es viele Anstrengungen und Bemühungen, das zu unterstützen, und der mediale Bereich ist ein solcher.

Es war wichtig, dass es uns gelungen ist, in dieser Periode die Volksgruppenförderung insofern zu spezifizieren, als Volksgruppenmedien eine besondere finanzielle Unterstüt­zung erhalten. Jede Volksgruppe bekommt ein Leitmedium im Printbereich besonders gefördert. Was wichtig ist: dass die Sprache dort weitergetragen wird.

Im Digitalbereich ist das ebenfalls von Bedeutung, denn bei dieser Dialogplattform ist herausgekommen, dass Volksgruppenvertreter gesagt haben, es reißt der Kontakt zu den Jugendlichen ab, zu den jungen Menschen, die auf anderen Ebenen kommunizie­ren, und daher ist der digitale Bereich von enormer Bedeutung. Es gibt bereits Aktivitä­ten. Die burgenländischen Kroaten haben mehrere Apps installiert, eine Kinderapp unter dem Titel: Mein erstes Wörterbuch!, mit der Kinder spielerisch an dieses Thema heran­geführt werden sollen, oder eine Liederbuchapp, mit der Liederbücher digital weitertrans­portiert werden.

Auch die Roma nutzen die digitalen Möglichkeiten. dRoma-Blog, dRoma-TV sind Aktivi­täten, die digitale Medien nützen.

Das sollte stärker werden. Ich begrüße das, weil das ein wichtiger Beitrag ist, wie wir im Übrigen mehrere andere Dinge gemeinsam gemacht haben. Die Verdoppelung der Volksgruppenförderung war ein zentraler Meilenstein, weil damit Projekte gefördert wer­den können, die eben auch in diesen Bereich hereingreifen.

Wir werden da weitere Aktivitäten setzen. Sehr positiv ist, dass der ORF im September ein Magazin startet, in dem alle österreichischen Volksgruppen mehrmals im Monat vor­kommen sollen, und damit der österreichischen Öffentlichkeit auch dieser wichtige Teil unserer Identität präsentiert wird. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der Grünen.)

12.30

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Sabine Schatz. – Bitte.