17.04

Abgeordnete Mag. Ulrike Fischer (Grüne): Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Das Thema Übergewicht und Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen gibt es nicht erst seit der Pandemie. Es hat das auch schon früher gegeben. (Abg. Belakowitsch: Aber es ist verstärkt worden!) – Bitte? (Abg. Belakowitsch: Aber es ist verstärkt worden!) Es hat sich aber durch die Pandemie ver­stärkt. (Abg. Belakowitsch: Aber nicht durch die Pandemie, sondern durch Ihre Maß­nahmen, weil Sie die Kinder eingesperrt haben!)

Da das natürlich für uns alle ein wichtiges Thema ist, haben wir dazu einen Entschlie­ßungsantrag eingebracht, den ich – weil er anscheinend nicht mehr allen erinnerlich ist – noch einmal nur auszugsweise vorlesen möchte.

„Der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz wird er­sucht, einen ‚Nationalen Aktionsplan gegen Übergewicht, Adipositas und Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen‘ zu erstellen und dem Nationalrat zuzuleiten. Dadurch soll auch gezielt dem Anstieg an Übergewicht und Adipositas sowie von Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen entgegengewirkt werden. Zudem ist der Mutter-Kind-Pass zum Eltern-Kind-Pass bis zum 18. Lebensjahr weiterzuentwickeln. Im neuen Eltern-Kind-Pass sollen unter Einbindung der Länder und der Sozialversicherung etwa im Rah­men der Zielsteuerung Gesundheit standardisierte und qualitätsgesicherte Screenings zur psychischen Gesundheit, Ernährung und sozialer Kompetenz sowie ein Maßnah­menpaket zur individuellen Früherkennung und Prophylaxe einschließlich gesunder Er­nährung enthalten sein und die Therapiemöglichkeiten der verschiedenen stationären und ambulanten Akut- und Langzeitsettings ausgebaut und aufeinander abgestimmt werden.“

Worum geht es im Detail? Es geht darum, dass es nicht nur um Ernährung geht. Nein, es geht darum, dass man bereits im Kindergarten, in der Schule entsprechende Bewe­gungsangebote vorsehen muss. Es geht darum, dass es die richtige Ernährung braucht und dass man Essstörungen frühzeitig erkennt.

Dieses Gesamtkonzept wird entwickelt. Dafür hat es den entsprechenden Antrag gege­ben. Womit sich der Rechnungshof beschäftigt hat, ist wieder eine andere Materie, aber auch das werden wir hier bald besprechen.

Ich möchte noch ein paar alarmierende Zahlen herausstreichen. Die Universität Krems hat herausgefunden, dass die Hälfte der Kinder und Jugendlichen depressive Verstim­mungen hat, 60 Prozent haben Essstörungen und 47 Prozent Schlafstörungen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, diesbezüglich müssen wir etwas tun. Das hier ist heute der erste richtige Schritt. – Danke. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

17.07

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Shetty. – Bitte.