14.08

Abgeordneter Alois Stöger, diplômé (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! „Männer und Frauen“ weisen „Unterschiede im Gesundheitsverhalten, im Krankheitserleben und in der Bewältigung von Krankheit“ auf. Deshalb müssen frauenspezifische Themen „in der Prävention, in der Behandlung und in der Nachsorge mitbeachtet werden.“ – Das habe ich schon einmal geschrieben, das steht in meinem Vorwort zum letzten, also noch gültigen Österreichischen Frauen­gesundheitsbericht. Das ist heute noch richtig, aber das größte Problem ist, dass es mehr als zehn Jahre her ist, dass dieser letzte Bericht gemacht wurde.

In der Zwischenzeit hat sich etwas verändert, hat sich die Wissenschaft weiterentwickelt, da hat man auch gelernt, dass manche Behandlungsformen in der Lebenswelt von Frauen anders wirken, als das im medizinischen oder wissenschaftlichen Grundmodell, das man immer an den Männern orientiert, der Fall ist. Daher ist es höchste, höchste Zeit, dass etwas passiert. Wir diskutieren heute nicht einen neuen Frauengesund­heitsbericht, sondern wir diskutieren nur eine Aufforderung an die Regierung, einen solchen qualitativ erstellen zu lassen. – Frau Bundesministerin, es ist höchste Zeit, dass in diesem Bereich wieder etwas passiert! (Beifall bei der SPÖ.)

Das sehen auch die Käthe-Leichter-Preisträgerinnen so. Sie haben heuer zu Jahres­anfang bemängelt, dass es in Österreich keinen umfassenden Frauenbericht staatlicher­seits gibt, der sich mit der Rolle, der Lebenswelt der Frauen in der Gesellschaft auseinan­dersetzt, dass man sich nicht anschaut, wie man da systematisch vorgehen, welche Analysen und Evaluierungen man da machen könnte. Das ist eben nicht erfolgt, und daher freue ich mich ganz besonders, dass zumindest unter den Fraktionen im Gleich­behandlungsausschuss die einhellige Meinung vertreten wird, dass wir diese Frauenbe­richte brauchen.

Liebe Bundesregierung, wir schauen genau hin. Macht bitte qualitative Frauenberichte! Das haben sich die Frauen, das haben sich die Menschen in Österreich verdient. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

14.11

Präsidentin Doris Bures: Nun hat sich Frau Bundesministerin Susanne Raab zu Wort gemeldet. – Bitte.