14.11

Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt MMag. Dr. Susanne Raab: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Ich möchte mich ganz herzlich für die Debatte zu dem so wichtigen Thema der Frauengesundheit heute im Hohen Haus, besonders aber auch für die Debatte im Gleichbehandlungsausschuss zuvor bedanken.

Die Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Unterschiede kann in der Diagnose von Erkrankungen und folglich auch in der Behandlung, in der Heilung eine ganz zentrale Rolle einnehmen. Gendermedizin rettet daher Leben. Natürlich muss man aber auch schon viel früher, in der Vorsorge, in der Prävention, auf diese geschlechtsspezifischen Unterschiede eingehen.

Ich möchte mich auch für die Zusammenarbeit mit Gesundheitsminister Johannes Rauch herzlich bedanken, der sich bereit erklärt hat, diesen Frauengesundheitsbericht – der letzte ist zehn Jahre alt – nun neu auflegen zu lassen. Ich glaube, das ist ein wichtiger Schritt für neue evidenzbasierte Politik und eine Evidenzgrundlage für weitere Maßnah­men in diesem Bereich.

Eines der wichtigsten Themen in der Frauengesundheit ist aus meiner Sicht das Thema Brustkrebs. Es ist nach wie vor die weltweit häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Österreich werden jährlich über 5 000 Frauen mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert. Wir müssen auf die ganz entscheidende Rolle der Vorsorge und Früherkennung von Brustkrebs aufmerksam machen. Wir versuchen da alle, einen Beitrag zu leisten. Ich durfte im letzten Jahr das sogenannte Brustkrebsforum gemeinsam mit der Universitäts­klinik Wien ins Leben rufen, wo es auch ganz klar darum geht, Frauen für die Vorsorge anzusprechen, sie und ihre Familien aber auch im Heilungsprozess zu begleiten.

Auch wenn wir erfreulicherweise in der letzten Zeit ein gewisses Abflachen der Corona­welle feststellen können, so möchte ich natürlich auch das Thema Corona ansprechen, die Pandemie und insbesondere die Langzeitfolgen der Pandemie, die bei den Frauen besonders sichtbar werden. Wie wir bereits in der Debatte zuvor vernommen haben, ist es tatsächlich so, dass mehrere Studien belegen, dass vor allem Frauen im jungen und mittleren Alter häufiger von Long Covid betroffen sind als Männer. Die Herausforde­run­gen und Mehrfachbelastungen betreffen im besonderen Maße Frauen und wirken sich vielfach auf die psychische Gesundheit von Frauen aus.

Ich bin daher sehr froh, dass mein Ressort auch einen Beitrag für ein gut ausgebautes Hilfsangebot für Frauen leisten kann. Wir fördern und unterstützen das mit über 170 Frauen- und Mädchenberatungsstellen, die mir auch rückmelden, dass aktuell in rund 37 000 Ein­zelberatungen zum Thema psychische Gesundheit Frauen anderen Frauen – also Bera­terinnen den Frauen, die Unterstützung suchen – helfen.

Wir haben uns erst kürzlich in der Bundesregierung dazu entschlossen, 13 Millionen Euro zusätzlich für psychische Gesundheit zur Verfügung zu stellen, ein neues Inves­titionsvolumen für die Zurverfügungstellung von Unterstützungsmaßnahmen auszu­rollen. Mit diesem Geld werden wir einen niederschwelligen Zugang zur psychologischen und psychotherapeutischen Behandlung, gerade auch für junge Frauen und Mädchen, schaffen. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Die Pandemie hat einmal mehr verdeutlicht, wie wichtig geschlechtssensible Medizin ist, wie wichtig auch das Thema Gendermedizin ist. Ich freue mich, dass der neue Frauengesundheitsbericht dazu einen Beitrag leisten wird, dass wir zielorientiert neue Maßnahmen entwickeln können. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

14.15

Präsidentin Doris Bures: Nun ist Frau Abgeordnete Heike Grebien zu Wort gemeldet. – Bitte.