15.35

Abgeordnete Bedrana Ribo, MA (Grüne): Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Liebe KollegInnen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher auf der Galerie und vor den Bild­schirmen! Ich gehe kurz auf den Tagesordnungspunkt 6 ein, die Vereinfachung von Nostrifikationen im Gesundheits- und Krankenpflegegesetz. Mein Kollege Smolle hat bereits einiges angesprochen, was in dem Bereich jetzt verbessert wird. Künftig sollen also diplomierte Fachkräfte aus dem Ausland, also nicht aus der EU, sondern aus Drittstaaten und EWR-Staaten, während des Nostrifikationsverfahrens arbeiten dürfen; zwar eine Stufe unter den erworbenen Qualifikationen, die sie in ihrem Heimatland eben erworben haben, aber immerhin dürfen sie arbeiten.

Eine weitere Verbesserung in diesem Bereich betrifft Personen – auch aus Drittstaaten – mit einem PflegefachassistentInnenabschluss. Diese sollen nun während des Verfah­rens als PflegeassistentInnen arbeiten dürfen. Durch diese Maßnahme schaffen wir Verbesserungen auf beiden Seiten. Zum einen wissen wir, wie dringend wir Pflegeper­sonal brauchen, das heißt, die Einrichtungen, die Krankenhäuser kommen schneller zu ihren Arbeitskräften, und zum anderen können die Personen, die nach Österreich kom­men, eine Ausbildung haben und hier arbeiten wollen, schneller in den Arbeitsmarkt eintreten.

Es ist kein Geheimnis, dass wir einen Pflegenotstand, einen Personalnotstand in der Pflege haben. Bis 2030, und ich glaube, ich habe das hier schon sehr, sehr oft gesagt, brauchen wir circa 100 000 Pflegekräfte in Österreich. (Abg. Belakowitsch: ... Milliar­de!) Das heißt, jeder, der eins und eins zusammenzählen kann, wird wissen, dass wir auf gut qualifiziertes Personal aus dem Ausland angewiesen sind. Eigentlich müssten wir dem Personal aus dem Ausland den roten Teppich ausrollen, so dringend brauchen wir dieses. Leider ist es ja auch so, dass Österreich jetzt nicht unbedingt das attraktivste Land für diese Menschen, also für Fachkräfte ist. (Abg. Lausch: Das ist ein Wahnsinn!) Da machen uns andere EU-Länder wie Deutschland, aber auch Skandinavien ordentlich Konkurrenz.

Woran liegt es aber, dass es in Österreich nicht so einfach ist? – Zum einen fehlen uns die Kurse auf den FHs, und dann gibt es eben auch die Sprachkurse. Das Sprachniveau, das dort verlangt wird, ist ein sehr hohes. Bitte nicht falsch verstehen! Ich weiß aus meiner Erfahrung heraus, wie wichtig die Sprache ist und dass man die Sprache erlernen muss, aber kein Kurs kann das ersetzen, was man in der Arbeit und im Umgang mit Menschen lernen kann.

Das heißt – wie gesagt –: eine Win-win-Situation für beide Seiten. Die Leute kommen schneller in den Arbeitsprozess, lernen dort auch schneller die Sprache, können dann nach einer gewissen Zeit auch in ihrer Qualifikation eingesetzt werden, und zum anderen sind die Einrichtungen froh, wenn sie gut ausgebildetes Personal bekommen. – Danke. (Beifall bei den Grünen sowie der Abgeordneten Smolle und Tanda.)

15.39

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Drobits. – Bitte.