Abgeordnete Petra Wimmer (SPÖ): Frau Ministerin, Sie haben des Öfteren jetzt in Ihren Antworten die jungen Männer angesprochen. Welche Personalmaßnahmen treffen Sie aber, um auch die Frauen als Soldatinnen für den aktiven Dienst als Offizierinnen, als Unteroffizierinnen und für die Miliz zu gewinnen, um auch die massiven Perso­nalabgänge abzudecken?

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Die schriftlich eingebrachte Anfrage, 178/M, hat folgenden Wortlaut:

„Welche Personalmaßnahmen treffen Sie, um zukünftig ausreichend Soldat*innen für den aktiven Dienst als Offizier/Unteroffizier*in und für die Miliz zu rekrutieren, um die massiven Personalabgänge der nächsten Jahre bewältigen zu können?“

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Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Frau Bundesministerin, bitte.

Bundesministerin für Landesverteidigung Mag. Klaudia Tanner: Vielen Dank für diese Frage. Natürlich richten wir den Blick zunächst einmal auf diejenigen, nämlich die jungen Männer, die sich hoffentlich nach der Stellung für das österreichische Bundes­heer entscheiden; aber Sie haben vollkommen recht: Seit dem Jahr 1998 besteht die Möglichkeit, dass auch Frauen das Bundesheer als attraktiven Dienstgeber erleben können. Wir sind bei den Soldatinnen bei einem Prozentsatz, der zwar gestiegen ist, aber sicher noch nicht dort ist, wo wir hinwollen, daher haben wir vielfältige Maßnahmen gesetzt – wir haben einen Frauenförderplan erlassen, wir haben ein Mentoringprogramm ins Leben gerufen –, um dem entgegenzuwirken.

Sehr geehrte Damen und Herren, Sie haben mit Sicherheit die zahlreichen Werbemaß­nahmen gesehen, die natürlich auch in Zukunft weiterwirken werden, momentan gerade, was insbesondere unsere Luftstreitkräfte anbelangt, denn auch in diesem Bereich suchen wir: Pilotinnen, Technikerinnen, Luftfahrzeugtechnikerinnen.

An dieser Stelle sei gesagt: Bei uns haben die jungen Frauen die Möglichkeit, alles zu werden, zum selben Gehalt und tatsächlich mit einer erfüllenden, sinnvollen Aufgabe.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zusatzfrage? – Bitte.

Abgeordnete Petra Wimmer (SPÖ): Eine weitere Personalfrage: Seit zwei Jahren ist die Stelle der Geschäftsführung beim Heeresgeschichtlichen Museum unbesetzt. Wann wird diese neu ausgeschrieben?

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Frau Bundesministerin, bitte.

Bundesministerin für Landesverteidigung Mag. Klaudia Tanner: Ja, das ist eine ganz wichtige Frage. Das Heeresgeschichtliche Museum ist ein Juwel. Sie wissen: Bei allen Ausschreibungen unterliegen wir dem Ausschreibungsgesetz, so auch in diesem Fall. Zusätzlich ist das eine sehr sensible Position, die im Einvernehmen mit einer Kommission mit Präsident Muchitsch an deren Spitze, die wir ins Leben gerufen haben, zu besetzen ist. Jetzt sind die Ausschreibungsunterlagen fertig – Sie wissen, wir müssen auch immer das BMKÖS miteinbeziehen, wo auch der Wunsch bestand, diese Stelle insbesondere für Geisteswissenschaften auszuschreiben und dieses europaweit zu tun. Mittlerweile ist wie gesagt dieses Prozedere mit dem BMKÖS fertig, und die Ausschreibung steht kurz bevor.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Die nächste Frage stellt Abgeordnete Neßler. – Bitte.

Abgeordnete Barbara Neßler (Grüne): Guten Morgen, Frau Ministerin! Bleiben wir beim Thema Attraktivierung! Sie haben es schon angesprochen, Frauenförderung et cetera: Welche Maßnahmen sind auch im Bereich der Familienvereinbarkeit geplant – und wenn wir bei den Männern bleiben –, insbesondere was den Papamonat anbelangt, der ja derzeit von den Männern nicht in Anspruch genommen werden kann?

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Frau Bundesministerin, bitte.

Bundesministerin für Landesverteidigung Mag. Klaudia Tanner: Wir müssen uns in diesem Bereich sehr stark weiterentwickeln. Ich habe jetzt den Anteil der Soldatinnen angesprochen, wo wir bei 4,5 Prozent sind. Das ist zwar eine Steigerung, aber lange nicht das, wo wir hinwollen. Wenn man das mit dem zivilen Bereich vergleicht, sieht man, da sind wir Gott sei Dank woanders, und wenn Sie einzelne Verbände anschauen, wie zum Beispiel das Militärhundezentrum, sehen Sie, dort sind wir bei einem Prozentsatz von über 50 Prozent.

Sie sagen es aber richtig: Wir müssen unser Augenmerk auch auf die Frage der Ver­einbarkeit von Familie und Beruf richten – das tun wir. Wir haben da wirklich Vorzeige­modelle, wo es diesen Sommerkindergarten, wo es die Möglichkeit auch des Erlebens des Bundesheeres gibt, also die Möglichkeit, das auch zu tun. Wir haben dazu auch bauliche Maßnahmen in den verschiedensten Kasernen getroffen.

Selbstverständlich: Betreffend die sozialversicherungsrechtliche Absicherung, so wie von Ihnen angesprochen, ist diese dort, wo wir noch Aufholbedarf haben, auch umzu­setzen. Da hoffe ich – Sie wissen, dass wir als Ressort das nicht alleine tun können –, dass das gemeinsam mit dem BMKÖS auch zeitnah passieren wird.

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Die nächste Anfrage stellt Herr Abgeordneter Hofinger. – Bitte sehr.