14.07

Abgeordnete Eva-Maria Himmelbauer, BSc (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesmi­nister! Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Wir behandeln an dieser Stelle den Forschungs- und Technologiebericht 2022, und dieser bietet uns eine Rund­umschau auf die österreichische Forschungslandschaft: sowohl eine Analyse des aktuel­len Standes der Entwicklungen und der Trends als auch einen systemischen Blick auf die staatlich finanzierten Forschungsförderungen in zehn wesentlichen Forschungsein­richtungen und Forschungsförderungseinrichtungen.

Was zeigt sich in diesem Bericht? – Es zeigt sich, dass vor allem durch die antizyklische Investition in den Pandemiejahren Österreich auch weiterhin seine Position im Bereich Forschung und Entwicklung sichern konnte. Innerhalb der EU gehören wir zu den top drei Ländern, gemessen an der Forschungsquote. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Mit 14,15 Milliarden Euro erzielen die Ausgaben durch heimische und ausländische Un­ternehmen, gemeinsam mit dem Beitrag der öffentlichen Hand, einen neuen Höchst­stand. Im globalen Innovationsranking liegt Österreich im vorderen Mittelfeld, und bei Beteiligungen am EU-Programm Horizon 2020 haben wir die drittgrößte Erfolgsquote.

Gerade in den letzten Monaten haben wir hier in diesem Haus wichtige Pakete auf den Weg bringen können, um die finanzielle Basis, aber auch gute Rahmenbedingungen für die Forschungslandschaft in Österreich abzusichern. Der FTI-Pakt 2021 bis 2023 bringt für zehn zentrale Forschungsförderungseinrichtungen eine Budgetsteigerung von 27 Pro­zent. Das Universitätsbudget wurde mit der Leistungsvereinbarung für die Periode 2022 bis 2024 um 12,5 Prozent erhöht; oder nehmen wir das Forschungsfinanzierungsgesetz, das auch ein Monitoring der Forschungslandschaft erreicht. Gerade erst Anfang Juli, am 1.7., ist das Austrian Micro Data Center in Betrieb gegangen: Es ermöglicht mittels Re­gisterforschung die Beantwortung von innovativen und komplexen Fragestellungen von Wissenschaft und Forschung.

Oder nehmen wir die Forschungsprämie her – ein Garant für einen guten Forschungs­standort –, die wir in den vergangenen Jahren immer wieder erhöhen konnten, wobei wir heute oder in diesen Tagen ein Zeichen setzen, indem wir die Forschungsprämie neu regeln und somit auch schneller abwickeln werden können, um nur ein paar Punkte zu nennen.

Die positive Bilanz, die im Bericht aufgezeigt wird, ist natürlich kein Grund, sich zurück­zulehnen. Wir sehen die Anstrengungen in anderen Ländern, die wurden uns auch von den Expertinnen und Experten verdeutlicht, und wir sehen, dass wir dranbleiben und in einzelnen Punkten aufholen müssen.

Gerade der Bereich Digitalisierung ist heute schon mehrfach angesprochen worden und ist von großer und von zentraler Bedeutung. Da ist zum einen die Digitalisierung von Prozessen und Geschäftsmodellen, um auch da die Wettbewerbsfähigkeit der heimi­schen Wirtschaft sicherzustellen. Wir unterstützen dies zum Beispiel über Förderpro­gramme wie KMU digital.

Es geht aber auch um die Einsatzfreudigkeit von Technologien, von Zukunftstechnolo­gien wie unter anderem von künstlicher Intelligenz. So ist Österreich weit vorne dabei, wenn es um die wissenschaftliche Publikation und die Forschung darüber geht, aber wir haben Nachholbedarf, wenn es um den Einsatz künstlicher Intelligenz geht.

Ein Faktor, der auch im Innovationsranking angesprochen wurde und angeführt wird, sind die Abschlussquoten im tertiären Bereich. Da liegt Österreich im EU-Vergleich im­mer hinten, aber auch deswegen, weil unser schulisches System, unser Bildungssystem, anders als in vielen anderen Ländern ist. Wir haben eine berufsbildende mittlere und höhere Schule, wir haben die duale Ausbildung, die sehr viele Qualifikationen mitbringt, wodurch eine tertiäre Ausbildung nicht so relevant ist.

Es wird richtigerweise aber auch angemerkt, dass wir mehr in den Mint-Bereich inves­tieren müssen, sowohl bei Graduierten als auch bei Auszubildenden. Wir sehen ja in der Wirtschaft und in den Forschungseinrichtungen, welch hohe Nachfrage da herrscht.

Bei allem was noch zu tun ist, können wir also durchaus stolz auf das bereits Geleistete und auf die Forschungslandschaft sein. Daher gilt abschließend mein Dank vor allem den Forscherinnen und Forschern in den Betrieben, in den Universitäten und in den au­ßeruniversitären Einrichtungen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordne­ten der Grünen.)

14.12

Präsident Ing. Norbert Hofer: Ich darf bei dieser Gelegenheit noch einmal einfach da­rauf hinweisen, dass es natürlich für die Rednerin, den Redner unangenehm ist, wenn andere Mandatare den Minister, die Ministerin ablenken, indem man zur Regierungs­bank geht und den Minister in ein Gespräch verwickelt. Ich bitte, das zu unterlassen. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Zu Wort gemeldet ist nun Mag.a Dr.in Petra Oberrauner. – Bitte, Frau Abgeordnete.