14.48

Abgeordnete Ing. Mag. (FH) Alexandra Tanda (ÖVP): Sehr geehrte Frau Bundesmi­nisterin! Herr Bundesminister! Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Zuhörer, Zuschauer! Kolleginnen und Kollegen! Der jährlich erscheinende Bericht des Rates für Forschung und Technologieentwicklung beurteilt die technologische Leistungsfähigkeit Österreichs. Ich werde mich jetzt eher diesem Bericht des Rates und nicht direkt der Strategie wid­men. Dadurch, dass er beurteilt, ist er naturgemäß natürlich kritischer, umso mehr freut es mich, dass die Steuerungsinstrumente der Forschungs-, Technologie- und Innova­tionsstrategie Österreichs positiv bewertet wurden.

Unsere Volkswirtschaft ist offen. Mit guter Verflechtung und Effektivität liegt das Niveau Österreichs über dem der anderen innovationsführenden Länder Dänemark, Finnland, Schweden und Belgien. Natürlich ist auch Verbesserungspotenzial da, wir haben es heute schon gehört, vor allem in den Bereichen innovative Unternehmensgründungen und Digitalisierung. Daher hat unsere Bundesregierung diese beiden Themen zu priori­tären Handlungsfeldern erklärt.

Krisen sind nicht nur eine enorme Herausforderung für die Bevölkerung und für die Politik, sondern sie öffnen auch Fenster zu Chancen. Das vergisst man leider sehr oft. Die Handlungsfelder und Querschnittsthemen der FTI-Strategie tragen diesen Chancen Rechnung, und es gilt, diese für Österreich nachhaltig und konzentriert zu nützen.

Hervorheben möchte ich das für Österreich strukturell relevante Querschnittsthema Ge­schlechtergerechtigkeit. Die Frau Bundesministerin hat es bereits angesprochen: In Ös­terreich geht leider noch immer wertvolles Potenzial verloren, da zu wenig hochqualifi­zierte Frauen in Forschung, Entwicklung und Wissenschaft arbeiten. Im Gegenzug freut es mich persönlich umso mehr, dass Österreich im Glasdeckenindex – im Glass-Ceiling-Index –, der anzeigt, wie wahrscheinlich eine Frau in Spitzenpositionen kommt, in die­sem Fall in den Hochschulen, vergleichbar zu den anderen Innovationsländern aufrückt. Der von meinen Kolleginnen Niss und Hamann eingebrachte Entschließungsantrag vom Februar 2022 zur Frauenförderung im Mint-Bereich unterstützt diese Bemühungen. Die Förderung von Mädchen und Frauen in Mint-Fächern ist als Schulversuch bereits imple­mentiert und muss nun in die Breite gebracht werden. (Beifall bei der ÖVP und bei Ab­geordneten der Grünen.)

Generell gilt: Je mehr wir wissen und je besser wir informiert sind, desto leichter können wir komplexe Zusammenhänge verstehen und Entscheidungen fällen. Die in Studien nachgewiesene Wissenschafts- und Demokratieskepsis der Österreicherinnen und Ös­terreicher ist im internationalen Vergleich besonders hoch. Das ist sehr, sehr schade. Gerade die gegenwärtige Demokratieskepsis ist besorgniserregend, weil momentan nur noch 20 Prozent auf der Welt dieses Modell haben. Gerade als Parlamentarier, und das möchte ich betonen, sollten wir uns alle – wirklich alle – dafür einsetzen, unsere demo­kratischen Werte hochzuhalten, und dazu beitragen, das Vertrauen der Bevölkerung in Wissenschaft und Demokratie langfristig zu stärken.

An die Opposition, die da so schön vor mir sitzt: Polemische Reden lösen keine komple­xen Sachverhalte – apropos Wissen: das gilt auch für das Antiteuerungspaket. Daher, liebe Kolleginnen und Kollegen von der Opposition – SPÖ, FPÖ –: Welches Problem haben Sie mit unserem Antiteuerungspaket? (Zwischenruf der Abg. Cornelia Ecker. – Abg. Leichtfried: Weil’s kein Antiteuerungspaket ist!) Haben Sie sich damit im Detail – Wissen, Wissen! – beschäftigt? (Zwischenruf des Abg. Deimek.) Warum haben Sie da­gegengestimmt? – Dagegen sein ist auch keine Strategie.

Abschließend noch etwas in Richtung SPÖ, zu Kollegen Leichtfried: Er hat heute in der Früh gesagt, die Menschen würden der Regierung nicht mehr vertrauen. (Zwischenrufe der Abgeordneten Cornelia Ecker, Deimek und Leichtfried.) Ich möchte hier klar und deutlich festhalten - ‑ (Beifall bei SPÖ und FPÖ.) – Wenn Sie aufhören, zu plaudern (Zwi­schenruf der Abg. Cornelia Ecker – weitere Zwischenrufe bei der SPÖ), würde ich das gern fertig sagen.

Präsident Ing. Norbert Hofer: Setzen Sie fort! Sie sind am Wort, Sie haben ein Mikro­fon. – Bitte.

Abgeordnete Ing. Mag. (FH) Alexandra Tanda (fortsetzend): Ich möchte klar und deut­lich festhalten (Beifall bei SPÖ und FPÖ): Ich verwehre mich. (Abg. Rauch: Ich glaube, Sie sind die letzte Türkise!) Ich verwehre mich gegen Verallgemeinerungen. (Zwischen­rufe der Abgeordneten Deimek und Belakowitsch.) Ich bin ein Mensch und ich vertraue der Regierung (Zwischenrufe der Abg. Cornelia Ecker. – Abg. Leichtfried: Ja, wenn Sie auch nicht mehr vertrauen täten!), und ich kenne eine Vielzahl von Menschen persönlich, die der Regierung ebenso vertrauen. – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

14.53

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Abgeordneter Peter Weidinger. – Bitte, Herr Abgeordneter.