21.46

Abgeordnete Mag. Bettina Rausch (ÖVP): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundes­minister! Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuhörerinnen und Zuhörer! Sehr geehrte Damen und Herren zu Hause! Zu dieser relativ späten Stunde gelangen wir zu einem anderen Thema, es geht um Außenpolitik und jetzt um ein Ab­kommen Österreichs mit der Republik Korea.

Wir erleben ja gerade in diesen Zeiten immer wieder: Auf der ganzen Welt gibt es Kon­flikte, mitunter arten viele oder einige davon in schreckliche Gewalt aus, wie wir es jetzt gerade in der Ukraine erleben. In diesem Sinne möchte ich auch Völkerverständigung verstehen beziehungsweise sehen, denn mehr über andere Länder, über andere Völker und Kulturen zu wissen, sich persönlich und vor Ort auszutauschen, persönliche Kon­takte zu ermöglichen, in dem Sinn die Welt zu verstehen, dass man auch einander bes­ser versteht, das kann dazu beitragen, die Gefahr zu verringern, dass Konflikte wirklich eskalieren.

Unsere Wahrnehmung ist im Moment natürlich sehr stark von den Ereignissen in der Ukraine geprägt und man möchte annehmen, dass das eben nicht gelingt, aber wenn wir uns die Geschichte anschauen und aktuellen Statistiken vertrauen, dann ist es so, dass wir in den friedlichsten Zeiten seit Bestehen von geschichtlichen Aufzeichnungen leben und dass das offensichtlich gelingen kann: dass die Welt, je mehr sie zusammen­wächst, je mehr Völkerverständigung es gibt, eine friedlichere Welt werden kann.

In diesen Zusammenhang möchte ich auch das vorliegende Abkommen einbetten. Wir begrüßen es vonseiten der Fraktion der Volkspartei sehr, dass dieses Abkommen zwi­schen Österreich und der Republik Korea zustande kommt. Es geht darum, bestehende freundschaftliche Beziehungen auszubauen, zu festigen, und zwar über eine engere Zu­sammenarbeit in den Bereichen Kultur, Kunst, Sport, Frauen, Jugend und Tourismus.

Es besteht ja schon ein Freihandelsabkommen zwischen Korea und der Europäischen Union. Lukas Mandl, österreichischer EU-Abgeordneter, ist unter anderem Vorsitzender der Koreadelegation des Europäischen Parlaments, und er hat jüngst gesagt, dass Süd­korea in diesem Bereich ein sehr starker und verlässlicher Partnerstaat ist, der auch dafür verantwortlich ist, dass seit mehr als einem Jahrzehnt, als dieses Abkommen abge­schlossen wurde, das Wirtschaftsvolumen um mehr als zwei Drittel gewachsen ist, und dass Südkorea auch viel zu unserem Wohlstand beiträgt.

In diesem Zusammenhang ist es vielleicht noch spannend, zu erwähnen, dass die Zeit für den Abschluss dieses Abkommens eine sehr gute ist, denn 2022 ist in diesem Sinne ein Jubiläumsjahr: Vor 130 Jahren haben bilaterale Beziehungen zwischen Österreich und Korea begonnen. Für geschichtlich Interessierte: Wie kann das gehen, wo es doch die Republik Korea erst seit 1948 tatsächlich gibt? – Der erste völkerrechtliche Vertrag, Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrag, wurde zwischen dem damaligen Kö­nigreich Joseon und Österreich-Ungarn abgeschlossen; insofern ist das ein guter Anlass. Ich freue mich, dass es dazu breite Zustimmung geben wird.

Apropos Zustimmung und breite Einigkeit: bei diesem Thema ja, aber, liebe SPÖ vor allem, euch wäre es auch heute Morgen schon gut angestanden, Einigkeit zu zeigen (Zwischenruf des Abg. Stöger), als es um die Entlastung der Österreicherinnen und Ös­terreicher ging. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Das ist nicht gelungen; umso besser, dass es jetzt gelingt. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

21.50

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Kucharowits. – Bitte.