17.25

Abgeordnete Rosa Ecker, MBA (FPÖ): Herr Vorsitzender! Geschätzter Herr Minister! Eine gute Sache über die Musik ist die, wenn sie dich trifft, dann spürst du keinen Schmerz mehr. – Das hat einmal ein berühmter Musiker gesagt, und da steckt sehr viel Wahrheit dahinter. Mittlerweile gibt es natürlich Studien zur Musiktherapie im Gesundheitswesen, und die wissenschaftliche Evidenz ist natürlich gegeben.

Gerade bei Traumata wird sehr viel mit Kreativtherapien, insbesondere mit Musik­therapie, verarbeitet. Bei autistischen Verhaltensweisen gibt es gute Fortschritte in Bezug auf das Sozialverhalten und auf die Kommunikations­fähigkeit – beides sind Eigenschaften, die für den weiteren Lebensweg sehr wichtig sind.

Therapieerfolge gibt es auch bei Krebspatienten. Das kann man sich im Moment vielleicht nicht so vorstellen, aber alleine durch die Musik entspannt sich der Körper, sodass die Schmerztherapie besser greift, und auch die Ängste werden gelindert. Natürlich gibt es bei Depressionen, bei Angstneurosen gesundheitliche Fortschritte, aber ansatzweise auch bei Demenzpatienten und bei Schlaganfall­patienten. Das ist der Grund, warum wir diesen Antrag heute auch unterstützen.

Sehr geehrte Damen und Herren, es bleibt im Gesundheitsbereich aber noch immer so vieles offen, wobei das Angebot nicht ausreicht oder die Kosten von den Patienten selbst getragen werden müssen. Wir haben es heute schon gehört und ich schließe mich hier an: Physiotherapie, Logopädie, psychologische Unter­stützung sind jetzt nur einige wenige Bereiche, aber auch diese sollten wie selbst­verständlich angeboten werden und natürlich auch von der Krankenver­sicherung zur Gänze übernommen werden. Leider gibt es aber zu wenig Kassen­plätze und einen zu hohen Selbstbehalt, weshalb es auf längere Zeit gesehen privat nicht leistbar sein wird. Das heißt, auch da gibt es dringenden Handlungs­bedarf.

Ein ganz wichtiges Thema, das gerade medial aufgeschlagen ist, sind die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen. Sehr geehrter Herr Minister, die Eltern sind zurzeit stark verunsichert und sie machen sich Sorgen, denn das Kinderbetreuungsgeld hängt unmittelbar an den Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen. Was passiert, wenn man sich mit den Ärztekammern nicht über den Tarif einigen kann?

Ich fordere Sie gemeinsam mit der Familienministerin daher wirklich auf, dass auch Sie sich da tatkräftig einbringen und an einer Lösung mitarbeiten, denn Musiktherapie ist zwar ein Puzzlestück im Gesundheitswesen, aber, Herr Minis­ter, kümmern Sie sich bitte auch um die anderen Lücken! (Beifall bei der FPÖ.)

17.27

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Scheucher-Pichler. – Bitte.