17.45

Abgeordneter Hans Stefan Hintner (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Zunächst darf ich meinen niederösterreichischen Landsleuten alles Liebe und Gute zum Landesfeiertag wünschen – noch einen schönen Leopoldi zu Hause! (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Zorba und Scherak.)

Vorerst ein paar Anmerkungen: Zum einen beschließen wir das höchst dotierte Kulturbudget aller Zeiten, und zum anderen sind Budgets ja auch subsidiär zu sehen – es gibt die Länder, es gibt die Gemeinden, es gibt sehr viele Private, von denen kulturelles Leben ausgeht.

Wenn ich an die Stadt Mödling denke, dann kann ich sagen, dass wir auch in schwierigen Zeiten unseren Theaterbetrieb fortgesetzt haben. Ich darf mich da auch recht herzlich bei unserem Impresario Prof. Bruno Max bedan­ken, der erst vor Kurzem das Goldene Ehrenzeichen des Landes Niederöster­reich erhalten hat.

Auch von Baukultur war die Rede: Dazu kann ich sagen, als Bürgermeister freut es mich, Ihnen ebenfalls mitzuteilen, dass Mödling zu den Gewinnern des Baukulturpreises des heurigen Jahres gehört.

Da auch die Rede davon war, wie wir mit den sozial Schwächeren umgehen, was die Öffnung der Kulturbetriebe anbelangt, so darf ich schon auf eine Initiative verweisen, die sich Hunger auf Kunst und Kultur nennt. Die Stadtgemeinde Mödling ist am 12. März 2011 dieser Initiative beigetreten, die gewährleistet, dass sozial Schwächere – mittlerweile auch Vertriebene – mit diesem Kulturpass viele kulturelle Einrichtungen, für die Eintritt zu zahlen wäre, gratis besuchen können. Ich kann nur sagen: Bringen Sie diese Initiative unter die Leute! Wenn ich auf Niederösterreich klicke, sehe ich Tulln, sehe ich Mödling; ich sehe Schwechat nicht, aber ich weiß, dass Bürgermeisterin Karin Baier da sicherlich initiativ werden könnte.

Ich möchte noch ganz kurz auf einen Bereich eingehen, für den das Kulturbudget nicht zuständig ist, der mir aber ein Anliegen ist, weil ich die „Wiener Zeitung“ natürlich auch für ein Kulturgut halte. Wir wissen, seit über 300 Jahren ist sie am Markt. Wir wissen auch, dass da an den Parametern gedreht worden ist, und wir wissen auch im Allgemeinen, dass leider Gottes der Printbereich in allen Bereichen zurückgeht. Wir wissen, dass die Tageszeitungen auf online setzen. Es ist vielleicht auch eine Generationenfrage: Für mich ist dieses sinnliche Erlebnis von Zeitungspapier sehr, sehr wichtig, von meinem Sohn weiß ich, dass da alles nur mehr online geht.

Selbst die links stehende deutsche „Taz“ musste, wie ich gelesen habe, umstellen, und bemerkenswert war für mich ein Twitter-Kommentar eines bekannten „ZiB2“-Redakteurs, der gemeint hat: Ja, das ist der Zug der Zeit, dass wir schön langsam alles auf online umstellen müssen!

Seit den Entscheidungen zur „Wiener Zeitung“ vernehme ich Proteste, Resolu­­tionen, Solidaritätsbekundungen. Ich selbst bin ja ein Abonnent der „Wiener Zeitung“ (eine Ausgabe der genannten Zeitung in die Höhe haltend), viele von Ihnen wissen vielleicht gar nicht, wie sie aussieht. Mich hätte jetzt nur interessiert, wer von Ihnen persönlich ein Abonnement der „Wiener Zeitung“ hat. (Abg. Ofenauer hebt die Hand.) Ich glaube nicht, dass es so viele sind, wie sich da in der Öffentlichkeit äußern, was ich sehr bemerkenswert finde. Wir wissen auch seit Jahrzehnten, dass da eine Umstellung erforderlich war und ist, insbeson­dere was den Wunsch der Wirtschaft anbelangt.

Eine Schlussbemerkung noch von mir: Gar nicht glaubhaft sind für mich die Solidaritätsbekundungen der SPÖ, was den Printbereich anbelangt. Sie wissen schmerzlich: „Arbeiter-Zeitung“, gegründet unter Victor Adler, eingestampft unter Franz Vranitzky. Sie haben bis heute auch keine „AZ“-online zusammen­ge­bracht, und ich denke, dass weder kontrast.at noch die Neue Zeit vom Niveau her an die alte Print-„AZ“ herankommen. – Freundschaft! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe der Abgeordneten Heinisch-Hosek und Lercher.)

17.50

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Agnes Totter. – Bitte.