13.28

Abgeordneter Süleyman Zorba (Grüne): Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Herr Minister! Herr Staats­sekretär! Fachkräfte sind das Fundament einer starken Volkswirtschaft. Des­wegen bin ich stolz und froh, dass wir in Österreich mit der Lehre ein Erfolgs­modell besitzen, das auch international ein sehr gutes Vorbild ist. Während anderswo die Jugendarbeitslosigkeit zu einem immer größeren Problem wird, bleibt hierzulande der Anteil an beschäftigungslosen jungen Menschen deutlich unter dem EU-Durchschnittswert. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Wer also in Österreich eine Lehre absolviert, ist bestens für den weiteren Berufsweg ausgebildet und hat optimale Zukunftschancen. Auch für Unterneh­mer lohnt sich das Modell besonders. So können sie jungen Menschen die Möglichkeit geben, in ihren Betrieben einen Beruf zu erlernen und diese stehen anschließend als gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung. Das ist also eine Win-win-Situation mit Vorteilen für den Wirtschaftsstandort sowie für junge Menschen, die am Anfang ihrer Karriere stehen.

Umso erfreulicher ist es, dass das Erfolgsmodell der Lehre auch weiterhin große Beliebtheit genießt: Rund 40 Prozent aller 15-jährigen Jugendlichen entscheiden sich dafür, eine Lehre zu beginnen. Das sind im Jahr rund 108 000 junge Men­schen. Um unseren Lehrlingen, also den 108 000 jungen Menschen, die eine Lehre beginnen, weiterhin eine qualitativ hochwertige Ausbildung ermöglichen zu können, muss die Lehre gut ausfinanziert werden und auch dementsprechend weiterentwickelt werden. In den Jahren 2021 und 2022 standen 250 Millionen Euro an Lehrlingsförderung zur Verfügung. Davon wurden im letzten Jahr 213 Millionen Euro und in diesem Jahr 245 Millionen Euro ausgeschöpft. Damit das auch in den nächsten Jahren gut ausfinanziert ist, erhöhen wir diesen Beitrag: Im nächsten Jahr wird ein Beitrag von 270 Millionen Euro zur Verfügung stehen und im Jahr 2024 wird dieser auf 280 Millionen Euro erhöht – also im ersten Schritt eine Erhöhung um 20 Millionen Euro und anschließend eine um 30 Millionen Euro. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

Mit der Erhöhung fördern wir das Fortbestehen zahlreicher Programme, wie die Lehre mit Matura, die Digitalisierung bereits bestehender Lehrberufe oder die Lehrausbildung für erwachsene Menschen. Mit diesem Budget ist auch die Ausfinanzierung eines Projekts gesichert, das mir besonders wichtig ist, nämlich die Qualitätssicherung der Ausbildung durch das Lehrlings- und Lehrbetriebs­coaching, auch bekannt als Lehre statt Leere. Das Programm erreicht Ziel­gruppen, die aktuell noch stark unterrepräsentiert sind, unter anderem ist hier die Rede von jungen Frauen in geschlechtsuntypischen Lehrberufen sowie jungen Menschen mit Migrationshintergrund.

Wie anfangs angesprochen, sind Fachkräfte das Fundament einer starken Volkswirtschaft. Mit diesen Programmen folgen wir den Empfehlungen des Lehrlingsberichts und sorgen dafür, dass alle Lehrlinge und all jene, die es noch werden wollen, ihr Potenzial voll entfalten können. Jede positiv absolvierte Lehrabschlussprüfung ist eine zusätzliche hoch qualifizierte Fachkraft und damit ein Gewinn für unsere Betriebe und auch für die Lehrlinge selbst, die eine gute Ausbildung genießen.

Dank der Erhöhung finanzieren wir eben unser Lehrlingsmodell weiter aus und können es weiterentwickeln und evaluieren, ob es noch weitere Programme gibt und die bestehenden Programme auch bestehen können. So leisten wir einen aktiven Beitrag zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts und geben jungen Menschen eine wichtige Perspektive, um sich entfalten zu können und einen guten Start in die Berufskarriere hinlegen zu können. – Danke. (Beifall bei Grünen und ÖVP.)

13.31

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Abgeordneter Peter Wurm. – Bitte, Herr Abgeordneter.