14.02

Abgeordnete Dr. Elisabeth Götze (Grüne): Herr Vorsitzender! Werter Herr Minister! Herr Staatssekretär! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseher:in­nen auf der Galerie, aber auch zu Hause oder von wo Sie sonst zuschauen! Wir haben uns nicht abgesprochen, meine Kollegin Petra Oberrauner und ich, obwohl ich sie schätze, aber wir haben das gleiche Thema gewählt: Frauen in Forschung, in Technik, das ist ein wichtiges Thema.

Ich möchte gleich anschließen: Eines der Ziele, die sich das Klimaschutz­ministerium, über dessen Budget wir ja heute diskutieren, im Zusammenhang mit Forschung gesetzt hat, ist die Erhöhung der Beteiligung von Frauen an Innovation, an Forschung – ein ganz wichtiges Ziel. (Beifall bei den Grünen sowie des Abg. Weidinger.)

Ich glaube, wir wissen, warum es wichtig ist – nicht nur aus persönlichen Befindlichkeiten, nein; es geht auch nicht nur um allgemeine Gleichstellungs­themen, sondern es ist auch wichtig für die Wirtschaft. Die Beteiligung von Frauen insbesondere an Führungspositionen, an Teams macht diese Teams erfolgreicher, innovativer, auch krisensicherer, und dieses Potenzial lassen wir in Österreich noch liegen.

Economica hat errechnet: 670 Millionen Euro an Wertschöpfung könnten wir generieren, wenn wir gemischtere, diversere Teams hätten, aber – Spoiler – das BMK hat sein Ziel der Diversität und der Förderung von Frauen überwiegend erreicht. Das ist, glaube ich, wirklich eine gute Nachricht. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Schauen wir uns an, was sie tun – man kann sich davon, glaube ich, schon auch Dinge abschauen. Das offensichtlich Einfachste ist einmal, die Sichtbarkeit der Frauen zu erhöhen, durch verschiedene Initiativen wie die Etablierung einer Datenbank von Forscherinnen, Forschern oder die Vorstellung der Forscherin des Monats und Ähnliches. Wichtig sind aber auch die spezifische Förderung von Studentinnen, um ihnen ihr Studium in naturwissenschaftlichen Fächern zu erleichtern, klare Quotenvorgaben für Projekte zur Beteiligung von Frauen, zum Beispiel als Projektleiterinnen, oder auch für die Besetzung von Jurys. Das ist ganz wichtig, um auch andere Perspektiven hineinzubekommen.

Die Aufsichtsräte zum Beispiel in der AWS, also der Förderbank, beziehungs­weise der Forschungsförderungsgesellschaft, der FFG, wurden zunehmend mit Frauen besetzt. Und auch in Verträgen, beispielsweise wenn es um die Ausrich­tung von Konferenzen geht, oder in Werkverträgen bezüglich Veranstaltungen werden Quotenvorgaben berücksichtigt.

Ein Thema, das ich noch ansprechen möchte: Start-ups, Jungunternehmen. Sehr viele Frauen gründen heute Unternehmen, ich finde, die Zahl ist sehr beein­druckend: Rund 45 Prozent der Neugründungen gehen auf Frauen, also Grün­derinnen, zurück, und ein Drittel der neu gegründeten Unternehmen wird von Frauen geführt. Das ist, finde ich, wirklich eine gute Nachricht.

Wie kann man das noch mehr unterstützen? – Das BMK unterstützt Start-ups bei der Markteinführung, wenn Frauen beteiligt sind. Es gibt einen Bonus von 10 Prozent, einen Frauenbonus oder einen Diversitätsbonus, wenn man so will, wenn eine Frau im Gründungsteam in führender Rolle ist und auch Anteile hält.

Ein tolles Beispiel – das möchte ich nur noch kurz erwähnen – sind zum Beispiel die Female Founders, die sich explizit um Frauen in Start-ups kümmern. Es gibt auch tolle Start-ups in Österreich, die von Frauen geführt werden, die zur Lösung unserer Probleme beitragen. Ich möchte nur erwähnen: Codary, von zwei Frauen geführt, die Jugendlichen von zehn bis 16 Jahren das Programmieren spielerisch beibringen – ein Unternehmen, das von Forbes unter den 30 besten Gründer:innen unter 30 geführt wird. Ich glaube, das ist wirklich eine Erfolgsgeschichte in Österreich, made in Austria sozusagen. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Zusammenfassend: Ich glaube, wir dürfen nicht länger auf das Potenzial der Frauen verzichten. Es gibt viele Herausforderungen, und Frauen können und wollen zur Bewältigung derselben beitragen, sie brauchen aber die richtigen Rahmenbedingungen dazu. Es braucht Unterstützung und es braucht manchmal auch Vorgaben, damit Frauen die Möglichkeit dazu bekommen. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

14.07

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Christian Hafenecker. – Bitte, Herr Abgeordneter.