11.31

Abgeordnete MMag. Katharina Werner, Bakk. (NEOS): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Werte Damen und Herren hier im Haus und zu Hause! Wir ha­ben ein Problem: Wenn wir Fleisch im Supermarkt kaufen, dann ist uns durch die industrielle Lebensmittelproduktion sehr stark das Lebewesen abhan­dengekommen. Uns werden Dinge verkauft. Bevor das Fleisch auf dem Teller landet, wird das Tier, das Lebewesen, in einen dunklen Anhänger gebracht, bei Hitze und Kälte stundenlang transportiert und kommt dann hungrig, durstig und manchmal verletzt am Schlachthof an, oder es wird sogar nur zwi­schengeparkt, weil es gar nicht als Schlachttier deklariert ist, sondern als Zuchttier – so wie es der Kollege von der ÖVP vorhin gesagt hat –, und das Martyrium geht eigentlich dann nach kurzer Zeit weiter. (Zwischenruf des Abg. Höfinger.)

Das Ziel des SPÖ-Antrags, eben das Tierleid auf diesem Transportweg zu verringern, ist daher durchaus nachvollziehbar, die Formulierung ist aber in unseren Augen sehr schlecht. Die Kollegin von den Grünen hat es vorhin schon gesagt: Was heißt denn: nächstgelegen? – Strecke in Kilometern, Stun­den? – Denn: So, wie es nämlich jetzt in dem Antrag drinnen steht, könnte man zum Beispiel kein Tier von Salzburg nach Tirol verbringen, weil man über das Deutsche Eck und damit über zwei EU-Grenzen fährt. Das geht nicht. (Abg. Silvan: Aber nach Bayern!) Oder – und das ist nämlich noch viel schlimmer –: Wir haben in Österreich alleine sehr, sehr lange Transportwege, die mit diesem Antrag nicht erfasst werden würden.

Zum Welpenhandel – der Kollege von der SPÖ hat es bereits gesagt –: Diese Tollwutverordnung ist ein erster Schritt, aber es gibt sehr, sehr viele Punkte, die da noch offen sind, und darum würden wir um Zustimmung bitten.

Mir ist jetzt noch wichtig – es ist November, es werden jetzt dann die Weihnachtsmärkte eröffnet, Weihnachten steht vor der Tür –: Tiere sind keine Geschenke, Tiere sind eine Verantwortung!

Jetzt noch zu unserem Antrag betreffend den Tierschutzrat: Er ist ein wichtiges Gremium, das den Minister in Tierschutzsachen berät. Das Ziel ist eben, die Beschlüsse sehr schnell zu veröffentlichen. In unserem ursprünglichen An­trag wäre es auch noch vorgesehen, das Ganze digital zu machen. Das ist der einen oder anderen Partei ein bisschen zu fortschrittlich (Heiterkeit der Rednerin sowie der Abg. Meinl-Reisinger), aber es kommt immerhin ein Monitoring in den Tierschutzbericht. (Beifall bei den NEOS.)

Es ist so, wie wenn man einem Kind das Laufen beibringt. Bei den ersten Schritten lobt man ganz, ganz viel, damit es dann einfach noch mehr zum Laufen kommt, und ich glaube, da sind NEOS ganz gut. Wir machen dem Tierschutz Beine. – Danke schön. (Beifall bei den NEOS sowie der Abg. Ribo.)

11.34

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Carina Reiter. – Bitte.