13.24

Abgeordnete Rosa Ecker, MBA (FPÖ): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Minis­ter! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich weiß, dieser Tagesordnungspunkt ist eine etwas schwere Kost um die Mittagszeit, aber man muss das aufdecken, damit es auch unterbunden werden kann: Ich spreche von Pädophilen­handbüchern als Anleitung zum sexuellen Missbrauch an unmündigen Minder­jährigen und Kindersexpuppen, die auf Bestellung zugesandt werden, und ich hätte nie geglaubt, dass das in Österreich überhaupt möglich, geschwei­ge denn nicht strafbar ist. (Präsident Sobotka übernimmt den Vorsitz.)

Im Darknet – die meisten werden wissen: das ist die Plattform für illegale Geschäfte – finden Sie ein Pädophilenhandbuch mit 1 000 PDF-Seiten. Diese können ganz einfach heruntergeladen werden und bieten Beschreibungen zum Missbrauch von Kindern. Es wird der kindliche Körper, egal ob weiblich oder männlich, erklärt und dargestellt, und auch genau aufgezeigt, wie ein pädophiler Täter ein Kind sexuell missbrauchen kann, ohne Spuren zu hin­terlassen. Und als ob das nicht schon arg genug wäre, können über Onlinedienste ohne Hindernis Kindersexpuppen gekauft werden, in verschie­denen Größen, in verschiedenen Ausführungen, je nach Vorliebe – express geliefert, zum Beispiel aus China.

Wer jetzt meint, dieses Abreagieren an Kindersexpuppen verhindere womöglich Leid an Kindern, der liegt völlig falsch, denn das Abreagieren an Sexpuppen verstärkt Fantasien. Das sagt auch Herr Brem, der Leiter der Männerberatung Wien und Verantwortlicher der österreichischen Initiative Nicht Täter Werden – und er arbeitet mit Pädophilen und wird wissen, wovon er spricht.

Er sagt: „Ich kann die Argumentation für den Erwerb von Kindersexpuppen nicht nachvollziehen, vor allem da ein [...] ,Abreagieren‘ an Sexpuppen eher zu einer Verstärkung der Fantasien und Fixierungen führt, anstatt darum, einen Weg aus der Fixierung auf Kinder zu finden. Deswegen treten“ auch sie „vehement gegen den Erwerb von kindlichen Sexpuppen auf und würden es empfehlen, diese zu verbieten; genauso wie den Konsum von Kindermissbrauchsfotos und -videos, die“ wir auch „fälschlicherweise immer noch als Kinderpornogra­phie“ bezeichnen. Und das alles dient nur der Abfuhr von Trieben.

In Dänemark hat man den Kauf von Kindersexpuppen bereits verboten. Dort will man dem Kindesmissbrauch damit eben nicht Vorschub leisten. Wie gesagt: Ich hätte nie geglaubt, dass das in Österreich gesetzlich möglich ist, und ich be­danke mich beim Bündnis-Kinderschutz-Österreich, das mich darauf auf­merksam gemacht hat.

Unser Antrag lautet auf ein Verbot sowohl dieser Pädophilenhandbücher als auch des Verkaufs und Besitzes von Kindersexpuppen – und er wird heu­te abgelehnt. Das ist für mich als Mutter, als Großmutter, als Pflegemutter, aber natürlich auch als Politiker nicht nachvollziehbar und absolut unverständlich. (Beifall bei der FPÖ.)

Der Regierungsantrag, der stattdessen – und schon anlassbezogen aufgrund unseres Antrages – heute beschlossen wird, lautet etwas dürftig: „Die [...] Bundesministerin für Justiz [...] soll im Austausch mit Expert*innen der Wissenschaft erheben, ob hier auch in Österreich Handlungsbedarf be­steht.“ – Das ist also der kleinste, geringste gemeinsame Nenner zum Schutz der Kinder: prüfen, ob in Österreich Handlungsbedarf besteht?

Ja, sicher, das ist besser als gar nichts, aber für die Kinder, die in der Zwischen­zeit drangsaliert werden, ist es eindeutig zu wenig. (Beifall bei der FPÖ.)

13.28

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Prammer. – Bitte.