11.04

Abgeordnete Fiona Fiedler, BEd (NEOS): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! (Die Begrüßung auch in Gebärdensprache ausführend:) Liebe gehörlose Menschen! Kinder mit Behinderung werden von der Gesellschaft oft vergessen. Viele Fami­lien werden so zu Bittstellern gemacht. Die Sonderausgaben, die zusätzlich anfallen, die Zeit, die Kämpfe mit dem Bildungssystem, die Arztbesuche, der Zu­gang zu Therapien, der Umgang mit mitleidigen oder abwertenden Blicken: All das erschwert das Leben enorm. Dass wir jetzt den Zugang zur erhöhten Fa­milienbeihilfe erleichtern, wird diesen Familien sehr helfen und ist daher im Sinne von gesellschaftlicher Inklusion wünschenswert und zu begrüßen.

Wichtig ist auch, dass solche Verfahren für Menschen mit Behinderungen vereinfacht werden und Familien dadurch mühsame Bürokratie erspart wird. Schnellere und unkompliziertere Verfahren bedeuten oftmals auch schnel­lere finanzielle Unterstützung, und das ist insbesondere in Zeiten der Teuerung und Energiekrise, die Menschen mit Behinderung besonders hart treffen, extrem wichtig.

Weniger auffällig, aber langfristig genauso wichtig sind auch die Änderungen in der bürokratischen Abwicklung. Da wird es am Anfang wohl noch ein paar technische Schwierigkeiten geben. Wir begrüßen es aber sehr, dass zumindest im Familienbereich einige Schritte in Richtung Digitalisierung und automa­tisierter Abwicklung stattfinden. Wir dürfen das aber nicht nur als Probebetrieb sehen, sondern müssen es flächendeckend ausrollen.

Dass gerade das Bundesamt für Behindertenwesen der Testballon ist, freut mich sehr, geht aber auch mit einer kleinen Mahnung einher: Gehen wir bitte keine Minischritte, sondern packen wir gemeinsam große Vorhaben an, damit wir Inklusion wirklich auf jeder Ebene der Gesellschaft leben können! Inklusion ist nämlich ein Menschenrecht. (Beifall bei den NEOS.)

11.06

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Julia Elisabeth Herr. – Bitte.