14.26

Abgeordnete Mag. Ruth Becher (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Mei­ne sehr geehrten Damen und Herren! Der Film als Mittel der Freizeit­unterhaltung und Kultur hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung ge­wonnen. Wahrscheinlich hat das bewegte Bild auch durch Kurzfilmdienste wie Tiktok eine Vormachtstellung als Medium unserer Zeit erhalten, und nicht nur erhalten, sondern wurde dadurch auch erheblich ausgebaut. Das ist eine durchaus erfreuliche Entwicklung. Es gibt die Streamingdienste wie Netflix, Disney oder Amazon Prime, und am Anfang gab es natürlich die Befürchtung, dass nach den Videotheken auch die Kinos existenziell bedroht sind und damit die gesamte Filmindustrie – aber genau das Gegenteil war der Fall. Der Hunger nach Unterhaltungsprogrammen war sehr groß und hat in der Branche zu einem eigentlich noch nie gekannten Aufschwung beigetragen.

Aber auch durch das Zutun der EU wurde dafür gesorgt, dass der regionale Film in den europäischen Staaten profitiert hat, und das vorliegende Gesetz trägt auch diesem Umstand im Bereich der Förderung Rechnung und sorgt dafür, dass beispielsweise die Ökologisierung in diesem Bereich vorangetrieben wird. Das begrüßen wir als SPÖ, und wir werden daher diesem Entwurf auch zustim­men. Es gibt für die gesamte Ökologisierung der Filmbranche aber weder praktikable Vorgaben noch Maßnahmen, die eine Umsetzung dieser Vorgaben in der Praxis ermöglichen.

Noch schlimmer ist es im Bereich der Arbeitskräfte am Filmset, ein an sich wunderbarer Arbeitsplatz – eine Reihe von Vorteilen, technische, künstlerische Anforderungen, relativ sichere Erwerbs- und Karrierechancen stoßen da aber auf eine Struktur an Ausbildungs- und Berufsabschlussmöglichkeiten, die völlig unzureichend ist. Der österreichische Film – so ehrlich, glaube ich, muss man sein – ist ohne Leihkräfte aus dem Ausland nicht tragfähig, und das ist sehr schade, weil das nicht so sein müsste. Die Versäumnisse der Bundes­regierung in diesem Reformvorhaben sind ein klarer Auftrag, hier nachzubessern und für Verbesserungen zu sorgen. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

14.29

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wünscht die Frau Berichterstatterin ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.

Wie vereinbart verlege ich die Abstimmungen an den Schluss der Verhandlungen über die Vorlagen des Kulturausschusses und fahre in der Erledigung der Ta­gesordnung fort.