19.31

Abgeordneter Michael Seemayer (SPÖ): Herr Präsident! Damen und Herren! Einige Petitionen ereilt ja immer wieder das Schicksal der Kenntnisnahme, unter anderen auch die Petition, die sich mit der wirtschaftlichen Situation der Ju­gendherbergen beschäftigt.

Ganz kurz möchte ich darauf eingehen: Die österreichischen Jugendherbergen stehen für ein gemeinnütziges Übernachtungsangebot für Gruppen, Fami­lien, Schulen und Vereine in Österreich. Sie sind aber weit mehr als ein Ort für günstige Übernachtungen, sie stehen seit über 110 Jahren für einen Ort der Verständigung, des kulturellen Austausches und der Wertschätzung gegen­über anderen.

In der Coronakrise waren die Jugendherbergen maßgeblich und schwer betrof­fen, es gab unzählige Stornierungen. Natürlich sind kaum Schulen mit gan­zen Klassen auf Schulausflüge gefahren, es sind Familien ausgeblieben, es hat Stornierungswellen gegeben, teilweise hat es natürlich die Ersätze gegeben, aber die Jugendherbergen sind eine gemeinnützige Organisation und haben es umso schwerer gehabt, dies finanziell zu verkraften.

Die Jugendherbergen beschäftigen in Österreich rund 370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und brauchen eine finanzielle, stabile Ausgangslage, um ihre Auf­gaben dementsprechend abdecken zu können. Es braucht daher eine Aufsto­ckung und eine laufende Valorisierung der Bundesfördermittel im Rah­men des Bundes-Jugendförderungsgesetzes, da es bereits seit über 20 Jahren keine Anpassung mehr gegeben hat. Das ist ein Wertverlust von 40 Pro­zent, den die Jugendherbergen stemmen müssen.

Unser Vorschlag wäre gewesen, dass man dem zuständigen Ausschuss, dem Ausschuss für Familie und Jugend, diese Petition weiterleitet. Leider gibt es einmal mehr nur die Kenntnisnahme, wie bei vielen Petitionen, die es eigentlich wert wären, in den zuständigen Ausschüssen weiter behan­delt zu werden, denn die Anliegen, die hinter den Petitionen stehen, sind An­liegen der Menschen in Österreich. Wir bleiben dran, wir bleiben hartnä­ckig, werden immer wieder versuchen, Petitionen dorthin zu bringen, wohin sie gehören: in die richtigen Ausschüsse.

In dem Sinn darf ich mich für die Zusammenarbeit im Ausschuss bedanken, diese funktioniert sehr gut. Ich darf mich auch bei den Menschen in Österreich bedanken, die immer wieder ihre Anliegen in Form von Bürgerinitiativen und Pe­titionen zu uns bringen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

19.34

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Michael Bernhard. – Bitte, Herr Abgeordneter.