Abgeordnete Mag. Julia Seidl (NEOS): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister!
„Welche Pläne gibt es für die Neu- bzw. Umgestaltung des Heldenplatzes, auch im Hinblick auf die offene Frage der räumlichen Lösung für das Haus der Geschichte?“
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Bitte, Herr Vizekanzler.
Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Vizekanzler Mag. Werner Kogler: Ja, eine ganz wesentliche Frage. Wir waren eben gerade im Haus der Geschichte, um eine neue Spezialausstellung zu eröffnen, und dort hatte ich schon Gelegenheit, Folgendes anzukündigen: Es wird demnächst einmal Vorentscheidungen geben, was die Finanzierung betrifft. Ob und inwieweit eine Lösung auf einen genauen Platz oder auf ein Projekt ausgestaltet sein muss, das muss ich an dieser Stelle noch offenlassen.
Meine Vorgänger haben eine Expertenkommission beauftragt, Sie werden die Ergebnisse kennen – ich will jetzt keines davon werten –: Es gibt die Möglichkeit, dort zu bleiben und den Platz in der Neuen Burg massiv zu erweitern, ein bestehendes Gebäude in zentraler Lage zu nehmen oder einen Neubau zu errichten und in dem Kontext – das ist aber nicht zwingend miteinander verbunden –, viertens, die Variante Neubau Heldenplatz.
Das Wesentliche ist, finde ich, dass die Räumlichkeiten massiv ausgeweitet werden und passen und sich das Haus der Geschichte entsprechend weiterentwickeln kann. Dazu werden wir noch in diesem Monat wichtige Neuigkeiten hören.
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zusatzfrage, Frau Abgeordnete? – Bitte.
Abgeordnete Mag. Julia Seidl (NEOS): Zum Thema Neubau am Heldenplatz wurde in der letzten Ausschusssitzung klargelegt, dass es nicht von Interesse sei, dort einen Neubau zu errichten. Grundsätzlich hat meine Frage auch darauf abgezielt, welche Pläne es insgesamt betreffend Neu- und Umgestaltung des Heldenplatzes gibt. Wir haben im Sommer über die Medien vernommen, dass man eine Arbeitsgruppe einrichten will, um zu klären, wie man in Zukunft mit diesem Platz umgehen möchte.
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Bitte, Herr Vizekanzler.
Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Vizekanzler Mag. Werner Kogler: Sie haben recht, dass ich diesen Aspekt nicht behandelt habe – ich habe es mir zwar notiert –, aber das hat auch damit zu tun – und das wäre jetzt die Antwort, die Sie wahrscheinlich auch nicht befriedigen wird –, dass für diese Bereiche ja alle möglichen Institutionen zuständig sind – ich nicht unbedingt –, federführend die Burghauptmannschaft, die zum Wirtschaftsministerium ressortiert.
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Die nächste Zusatzfrage stellt Abgeordneter Troch. – Bitte sehr.
Abgeordneter Dr. Harald Troch (SPÖ): Guten Morgen, Herr Vizekanzler! Die räumliche Situation des Hauses der Geschichte Österreich war ja schon Thema.
Meine konkrete Frage: Werden Sie sich dafür einsetzen, dass das Haus der Geschichte Österreich auch eine eigenständige Institution, ein eigenständiges Museum wird und nicht bloß ein Anhängsel der Nationalbibliothek – die sich schöngeistig mit Dingen beschäftigt – bleibt? Das Haus der Geschichte beschäftigt sich auch mit den sogenannten gefährlichen Zeiten des 20. Jahrhunderts, und daher würde es auch den Status einer eigenständigen Institution – für die eigenständige Geschichte Österreichs – verdienen.
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Bitte, Herr Vizekanzler.
Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Vizekanzler Mag. Werner Kogler: Ja, natürlich wird im Kontext mit der notwendigen Ausweitung auch darüber nachgedacht.
Ich kenne ja die Historie des Hauses der Geschichte nicht so gut wie vielleicht manche hier im Raum, ich hätte ja den Verdacht, dass das damals dem geschuldet war, dass man mit dieser Drüberträgerschaft schnell überhaupt einmal – da diese Debatte ewig hin und her gegangen ist – einen Anker setzen wollte. Ob und inwieweit das so bleiben muss, ist tatsächlich eine berechtigte Frage. Ich sage Ihnen nur: Mir ist jetzt akut wichtig, und da wird demnächst etwas weitergehen, dass die Räumlichkeiten massiv ausgeweitet werden und die Ausstellungskonzepte, von denen es immer mehr gibt, entsprechend verwirklicht werden können.
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Die nächste Anfrage stellt Abgeordneter Köllner. – Bitte sehr.