18.44

Abgeordnete Mag. Sibylle Hamann (Grüne): Frau Präsidentin und (in Richtung Rechnungshofpräsidentin Kraker) Frau Präsidentin – ich sage das so gern! Ein paar Anmerkungen zum Thema Sprachförderung im Kindergarten: Ich kann da gleich an meine Vorrednerinnen anschließen und deswegen gleich zu den Lehren springen, die wir aus dieser sehr wichtigen Analyse ziehen müssen; drei hätte ich da für mich herausgelesen.

Erstens: Wir müssen definitiv genauer hinschauen, ob die Mittel, die wir ein­set­zen, auch wirken. Es wird das Paradox geschildert: Kindergärten sehen oft kaum Förderbedarf in Deutsch, die Schulen, wenn die Kinder dann in die erste Klasse kommen, messen oft viel Deutschförderbedarf. Dazu passt auch die Beobach­tung aus Wien, dass Kinder, die im ersten Schuljahr als außerordentlich eingestuft werden, oft zwei Jahre lang im Kindergarten waren. Das darf nicht so bleiben, das können wir definitiv besser machen.

Zweiter Punkt: Es gibt in den Artikel-15a-Vereinbarungen offenbar zu wenig Vorgaben, wie Mittel verwendet werden sollen. Sie führen im Bericht das Beispiel Niederösterreich an, wo offenbar Mittel, die für die Sprachförderung zweck­gewidmet sind, im Regelbetrieb quasi aufgehen und diesen quersubventio­nieren. Auch das darf nicht so bleiben.

Dritter Punkt: Mit dem Vergleich Oberösterreich/Niederösterreich legt Ihr Team ja recht anschaulich dar, dass das jedes Bundesland ein bisschen anders macht, dass das jedes Bundesland so macht, wie es das will. Wichtig wäre daher, die Frage zu stellen: Was ist sinnvoll in der Elementarpädagogik? Wie setzt man Mittel gut ein? Was wirkt? Dafür braucht es auch im Kindergarten bundesweit einheitliche Standards, mehr Vorgaben und auch mehr Daten für effiziente Vergleiche. Das kann ich nur zehnmal unterstreichen.

Ich freue mich, in diesem Kampf um mehr Qualität, mehr Professionalität und gute einheitliche Rahmenbedingungen in der Elementarpädagogik den Rech­nungshof an unserer Seite zu wissen. – Herzlichen Dank dafür. (Beifall bei den Grünen.)

18.46

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Martina Künsberg Sarre. – Bitte.