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Abgeordneter Ing. Klaus Lindinger, BSc (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bundesminister! Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen und Kolle­gen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Die Frau Bundesministerin hat es ja kurz zusammengefasst und die Punkte schon entsprechend ausführlich erklärt.

In aller Deutlichkeit: Wir stärken die Versorgungssicherheit von Österreich, dazu stehen wir. Es wird der geschützte Kundenkreis erweitert, in dem die Spitäler und privaten Haushalte drinnen sind, es gibt auch die Ausweitung auf Fern­wärmekunden. Damit schaffen wir es, dass wir in Österreich unabhängiger von fossiler Energie werden, unabhängiger von Russland werden. Das freut mich, und ich darf alle sehr herzlich einladen, dazu ihre breite Zustimmung zu geben, beziehungsweise wäre es wünschenswert, zu dieser Novelle ein­stimmige Zustimmung zu bekommen, denn Versorgungssicherheit – das haben uns die letzten Jahre bewiesen – ist wichtiger denn je, aber nicht nur Versorgungssicherheit, was den Gasbereich betrifft, sondern auch Versorgungs­sicherheit bei Lebensmitteln; darauf möchte ich auch hinweisen.

Das war ein wichtiger Punkt, und es sind viele Kolleginnen und Kollegen hier gestanden, auch Ministerinnen und Minister, die darauf hingewiesen haben, dass die Versorgungssicherheit in Österreich vor allem auch im Hinblick auf die Lebensmittel gewährleistet werden muss. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordne­ten der Grünen.) Die Bäuerinnen und Bauern in Österreich haben es ge­schafft, diese sicherzustellen.

Ich möchte nur auf drei Punkte hinweisen, die mir in den letzten Wochen und Monaten schon zu denken gegeben haben. Das sind manche Aussagen von Abgeordneten zum Europäischen Parlament und auch Vorschläge der Europäi­schen Kommission, die oftmals vor der Krisensituation gemacht worden sind. Ich spreche hier vom Green Deal, von Aussagen von der Reduktion von Pflanzenschutzmitteln bis hin zum Nature Restoration Law, zur Wieder­herstellung der Natur. Da kommt es halt darauf an: Was stellen wir uns darunter vor? Ich kann es mir nicht vorstellen, dass wir wieder Richtung Fünfzigerjahre zurückgehen und wieder mit den Rössern ackern und Felder bewirtschaften. Un­sere Vorgängerinnen und Vorgänger haben das aufgebaut, haben Produkti­vitätssteigerungen geschaffen, wir wirtschaften nachhaltig und produzieren dem­entsprechende Lebensmittel. Wir können über alles reden, denn wir haben in der Vergangenheit im Bereich des Tierschutzes schon viel getan und wir haben im Bereich der pflanzlichen Produktion schon viel getan.

Mir wäre es auch recht, wenn ich einen Punkt noch ansprechen darf, der in der Bauernschaft draußen groß diskutiert wird: das Ende der Notfallzulassung für Neonics beim Zuckerrübensaatgut. Damit haben wir massivste Probleme vor allem im Osten Österreichs, das gefährdet den Zuckerstandort und die Zuckerproduktion in Österreich.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, damit ich auf den Punkt komme: Wenn wir so weitertun und die Produktion in Österreich nicht unterstützen, die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Bäuerinnen und Bauern nicht stär­ken, dann müssen wir diese Produktion zwangsläufig ins Ausland verlagern, dann werden wir die im Ausland produzierten Lebensmittel – mit einem großen CO2-Fußabdruck vor dem Hintergrund des Klimawandels – importieren. Dort wird es unter niedrigen Standards hergestellt, dort haben wir eine geringere Produktqualität. Das heißt: Ich bitte euch alle nach euren Möglichkeiten, die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen. Die österreichischen Bäuerinnen und Bauern nehmen die Versorgungssicherheit ernst und sie können auch ent­sprechend arbeiten, wenn die Rahmenbedingungen passen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

In diesem Sinne: Unterstützen wir die Landwirtschaft in Österreich, unterstützen wir die Gewährleistung der Versorgungssicherheit nicht nur bei Lebens­mitteln, sondern auch beim Gas! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

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