13.32

Abgeordnete Petra Bayr, MA MLS (SPÖ): Frau Präsidentin! Ich möchte gleich an meine Vorrednerin anschließen. Ich habe vor einiger Zeit meine etwa 80-jährige Freundin Franziska im Fitnesscenter getroffen, und die hat mir gesagt: Stell dir vor, die depperte Bank hat mir einen Kredit für eine Weltreise gegeben, juhu!

Sie ist natürlich gefahren, sie ist auch schon wieder zurück und es hat ihr sehr gut gefallen. Es geht genau darum, dass weder die Bank deppert sein muss noch Franziska davon abhängig sein muss, dass ihr irgendwelche Depperten trotz ihres Alters einen Kredit geben, sondern darum, dass es einerseits wirklich Rechtssicherheit für beide Seiten gibt und dass andererseits auch tatsächlich Altersdiskriminierung gestoppt wird.

Das wird mit dieser Novelle insofern umgesetzt, als die Klärung der Kredit­würdigkeitsprüfungen anders aufgestellt wird. Der § 9 des Hypothekar- und Immobilienkreditgesetzes wird mit einer Ergänzung in Abs. 5 dahin gehend abgeändert, dass in die Kreditvergabe nicht nur die Wahrscheinlichkeit der Lebenserwartung, sondern eben auch andere Faktoren wie die Gesundheit einberechnet werden. Insbesondere soll der Wert der als Sicherheit dienenden Vermögenswerte mit in die Waagschale geworfen werden, was letztendlich auch Sicherheit für die Erbinnen und Erben bedeutet.

Ja, es ist ein absolut wichtiger Schritt gegen Altersdiskriminierung, und ja, ich glaube, Kollege Drobits hat da wirklich unendlich viel dazu getan und unendlich viele Anträge gestellt. (Beifall bei der SPÖ.)

Es ist ausgesprochen billig, zu sagen: Ihr habt einen eigenen Fehler repariert, jetzt gackert nicht darüber!, nein, da war ganz, ganz, ganz viel Energie dahinter, da war ein langer Atem dahinter. Diese Anträge sind unendlich oft vertagt worden, es ist wunderbar, dass es jetzt diese Lösung, diese Einigung gibt, der wir natürlich auch zustimmen werden, und es ist auch wunderbar, dass ältere Leute und auch kranke Leute jetzt die Möglichkeit haben, sich ihr eigenes Leben besser zu gestalten, schöner zu gestalten, umweltfreundlicher zu gestalten, sei es durch den Einbau – es ist eh schon gesagt worden – von Treppenliften, anderen Fenstern, Heizungen oder was auch immer oder sei es durch Sanieren.

Es geht darum, dass Menschen Lebensqualität gewinnen, und zwar nicht auf­grund dessen, dass sie von Almosen und vom Goodwill von anderen abhängig sind, sondern weil sie jetzt wirklich diese Altersdiskriminierung nicht weiter erleben müssen. – Fein, dass wir so weit gekommen sind. (Beifall bei der SPÖ.)

13.35

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Klaus Fürlinger. – Bitte.