16.36

Abgeordnete Mag. Ulrike Fischer (Grüne): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! ChatGPT – als das in den Konsumentenschutzausschuss gekommen ist, habe ich mir gedacht: Okay, ich kenne mich eigentlich überhaupt nicht aus mit diesem Thema, ich kann jetzt nicht sagen: Ist das gescheit oder ist das nicht gescheit?

Was aber auf jeden Fall gescheit ist, ist, dass wir uns das anschauen und dass wir uns neuen Technologien öffnen, denn als ich dann meine jugendlichen Kinder gefragt habe, haben die das natürlich gekannt und hatten es auch schon auspro­biert.

Da fängt es dann schon an: Wer benutzt das in welcher Art und Weise? Dankenswerterweise gibt es zum Beispiel bei uns in Sankt Andrä-Wördern eine Neue Mittelschule, die sich sehr mit Internet, Computern, Gefahren, Risiken, aber auch Vorteilen auseinandersetzt. Und ob man das jetzt, wie von Kollegen Weidinger angesprochen, bei der Demokratiewerkstatt testet oder sich das in anderer Weise anschaut: Wir müssen uns den Herausforderungen stellen.

Jeder, der das heute gehört hat, wird das einmal ausprobieren. Ich habe es vorhin gerade versucht, und zwar zu den Themen Konsumenten und ChatGPT. Ich habe eingegeben: Gefahren von ChatGPT, und heraus kam: Als künstliche Intelligenz ist ChatGPT kein physischer Gegenstand und stellt an sich keine direkte Gefahr für Menschen dar. Es gibt jedoch einige potenzielle Risken und Herausforderungen. – Und dann werden die Themen angesprochen: Daten­schutz und Urheberschutz, Fehlinformation, Manipulation, ethische Fragen, moralische Fragen – und so geht es dahin. Das heißt, das ist ein absolut großes Thema, und wir werden das nicht schnell lösen können. Insofern brauchen wir da universitären Input.

Wir haben daher schon einen entsprechenden Antrag eingebracht, und ich möchte ihn noch einmal zur Verlesung bringen:

„,Auswirkungen von Technologien wie der Chatbot ChatGPT auf das Konsum­verhalten von Konsumentinnen und Konsumenten‘

Der Bundesminister für Finanzen wird ersucht im Einvernehmen mit dem Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, eine Studie in Auftrag zu geben, inwiefern 1) große Sprachmodelle, wie beispiels­weise ChatGPT, von Unternehmen bzw. in welchem Anwendungsbereich sie in Österreich bereits eingesetzt werden und 2) der Einsatz dieser Technolo­gien in Anwendungen mit Kundenbezug Auswirkungen auf das Konsumver­hal­ten hat bzw. in Zukunft haben könnte.“

Und ja, die Gefahren sollten mitberücksichtigt werden, und digitaler Konsu­mentenschutz ist auf allen Ebenen sehr wichtig.

Wir dürfen uns aber auch nicht zu viel auf Computer und künstliche Intelligenz verlassen. Kollege Zorba hat mir zum Beispiel vorhin mitgegeben: Gib doch ein: Was war zuerst, die Henne oder das Ei? – Ich habe das in meinen Laptop eingegeben, und dann ist mir der Saft ausgegangen. Dann habe ich es in mein Handy eingegeben und habe dann bei Kollegen Schwarz mein Handy angesteckt, weil mir das Handy ausgegangen ist. Letztendlich bin ich dann wieder auf meine Intelligenz, meinen Sachverstand angewiesen.

Manchmal ist es auch wichtig, dass man in die Natur geht, dass man Dinge haptisch erfasst. Für mich ist die künstliche Intelligenz ein bissel so wie ein rohes Ei (Ruf bei den Grünen: Schon wieder die Eier!): Wir müssen ganz vorsichtig damit umgehen. Wenn man es richtig zubereitet, wenn man es richtig einsetzt, kann daraus etwas Gutes entstehen, und wenn wir unsachgemäß damit umgehen, kann es zerbrechen, oder im schlimmsten Fall wird es ein faules Ei. (Abg. Lukas Hammer – erheitert –: Da sind wieder die Eier!)

Noch ein Satz zu Kollegen Wurm, nicht jetzt in Bezug auf faules Ei (Abg. Wurm: Oh! – Heiterkeit bei Abgeordneten von Grünen, SPÖ und NEOS) – nein, nein, nein, nein, das würde ich mir nie anmaßen –, sondern in Bezug darauf, was wir im Konsumentenschutzausschuss zum Beispiel gemacht haben: Wir haben uns dem Thema Lebensmittelverschwendung gestellt; wir haben etwas zum Repara­turbonus eingebracht; wir haben betreffend die Haltbarkeit der Eier eine Vier­wochenfrist anstelle von drei Wochen geschafft (Zwischenruf des Abg. Wurm), was bedeutet, dass die Eier in Zukunft länger haltbar sind, und das bedeutet, dass nach Ostern weniger Eier weggeschmissen werden. (Abg. Reimon: Bravo! – Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Strasser: Schau, es wird belächelt!) Das war etwas Wichtiges, und es wird sich letztendlich noch zeigen, welche wichtigen Maßnahmen wir bezüglich Konsumentenschutz einge­bracht haben. (Abg. Strasser: Das ist ein total wesentlicher Beschluss gewesen!)

Jetzt wünsche ich aber einmal schöne Ostern. Dem Herrn Minister möchte ich stellvertretend ein gekochtes – und kein rohes – Ei übergeben (zwei Eier aus den Blazertaschen holend – lebhafte Heiterkeit bei Abgeordneten von Grünen und NEOS) und alles Gute wünschen. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten von ÖVP und NEOS. – Abg. Fischer überreicht auf dem Weg zu ihrem Sitzplatz ein Ei an Bundesminister Rauch und eines an Abg. Wurm.)

16.41

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Köchl. – Bitte.