14.48

Abgeordneter Maximilian Köllner, MA (SPÖ): Herr Präsident! Herr Sport­minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sport verbindet, das zeigt sich auch hier im Parlament, Herr Kollege Graf, wo sich Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedensten Parteien zu einem Fußballteam zusammen­geschlossen haben, um jedes Jahr aufs Neue bei einem Turnier der Parla­mentarier gegen Parlamentarier aus anderen europäischen Ländern teilzuneh­men und anzutreten. Fußball und Sport im Allgemeinen sind ja anschauliche Beispiele dafür, wie Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe und Religionen zusammengeführt werden können und damit auch ein Zeichen der Solidarität setzen.

Die Präsenz von Spitzenpolitikern bei Großsportereignissen wie den Olympi­schen Spielen, Welt- und Europameisterschaften zeigt ja auch, dass Sport eine politische Dimension hat. Eine besondere Herausforderung ist es aber, wenn Sport als verbindendes Element für politische Propaganda missbraucht wird.

Liebe Kolleginnen und Kollegen von der FPÖ, Sie verkennen die Situation. Wir reden immer noch von einem völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Ukrainische Sportlerinnen und Sportler dürfen nicht in die prekäre Situation kommen, sich auf sportlicher Ebene mit russischen Athletinnen und Athleten messen zu müssen, die Angehörige des russischen Sicherheits­ap­pa­rates sind. Wenn es aber keine Sanktionen gibt, so wie Sie das wollen, akzep­tieren Sie, dass bei internationalen Bewerben ein Land, das von einem Kriegs­treiber regiert und diktiert wird, auch mit Flagge und Hymne repräsentiert wird.

Genau darum geht es, genau das darf nicht passieren: Man darf Kriegstreibern keine Bühne auf der sportlichen Ebene geben (Abg. Kassegger: Wer ist jetzt Kriegstreiber?), meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP, Grünen und NEOS.)

Ich pflichte da meinem Kollegen Shetty bei. Wenn Sie hier hergehen und für einen Stopp der Sanktionen gegen Russland eintreten, dann brauchen Sie sich umgekehrt auch nicht zu wundern, dass Ihnen eine Nähe zu Russland und eine Freundschaft mit dem russischen Regime unterstellt werden. (Zwischenruf des Abg. Shetty.)

Es ist also unvermeidlich, dass wir im Sinne einer strengen Auslegung den Empfehlungen des Internationalen Olympischen Komitees folgen und für Sanktionen auf sportlicher Ebene eintreten.

Es liegt auch in unserer Verantwortung, dass wir als Nationalrat uns klar gegen politische Propaganda bei diesem gesellschaftlich so wichtigen und verbin­denden Element positionieren und den Sport als einen Ort der Gemeinschaft und des Friedens bewahren. (Abg. Amesbauer: Das ist genau das Gegenteil, was ihr macht!)

Zum Abschluss möchte ich noch ein Wort in Richtung Regierungsparteien richten. Wir haben in der letzten Ausschusssitzung wieder einige sehr gute Anträge eingebracht. Obwohl Sie unsere Anträge für mehr legale Mountain­bike­strecken beispielsweise sowie für mehr Schwimmkurse und eine bessere Schwimminfrastruktur für inhaltlich gut befunden haben, haben Sie diese wieder schubladisiert. Das ist nicht nur schade für die zahlreichen Mountainbiker, die sich illegal auf den Forstwegen bewegen müssen, weil es da noch immer keine Lösung gibt, sondern vor allem tragisch, wenn man bedenkt, dass 160 000 Kin­der und Jugendliche in Österreich nicht schwimmen können. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der NEOS.)

14.52

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Petra Steger. – Bitte, Frau Abgeordnete.