22.20

Abgeordneter Nikolaus Prinz (ÖVP): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Meine Damen und Herren! Zum Einstieg ein paar Zahlen aus dem Tourismus in Oberösterreich: Im Tourismusjahr 2021/2022 hatten wir 2,66 Millionen Gäste und 7 570 000 Übernachtungen. Das sind, glaube ich, durchaus positive Zahlen. Auch wenn wir wissen, dass die letzten Jahre schwierig waren, geht es wieder in die richtige Richtung.

Bei den Betriebsübergaben ist es so, dass 75 Prozent der Tourismusbetriebe in Österreich – das wird in Oberösterreich nicht wirklich anders sein – überlegen, in den nächsten Jahren zu übergeben. Wenn man es anders betrachtet: Viel­leicht 17 Prozent oder 13 Prozent der Gesamtbetriebe wollen schon im heurigen Jahr übergeben. Da ist also riesiger Handlungsbedarf gegeben, und jedes zusätzliche Angebot in der Beratung ist dabei wertvoll. In diese Richtung tut sich Positives. Man kann nur sagen, es ist auch sicherlich der richtige Weg, die Betriebe mehr zu unterstützen.

Ich darf vielleicht noch einen Satz zu Urlaub am Bauernhof, aber auch zur Privatzimmervermietung sagen. Das sind wichtige Säulen im Gesamtkonzept des Tourismus, wenn man in die Regionen schaut. Natürlich gibt es Handlungsbedarf bei der Weiterentwicklung von Urlaub am Bauernhof und der Privatzimmer­vermietung, wobei wir allerdings schon unterscheiden müssen, ob man das zum Beispiel an seiner Wohnadresse macht, oder ob das eine völlig andere Adresse ist. (Beifall des Abg. Hörl.) Man muss also nicht alles liberalisieren, sondern vernünf­tig weiterentwickeln. Das ist der richtige Weg.

Es sei mir auch noch der Gedanke erlaubt, dass auch die Landwirtschaft für einen funktionierenden Tourismus arbeitet. Das gilt sowohl für die Nah­erholung als auch für Gäste, die aus dem Ausland kommen. Die Kulturpflege der Land­wirtschaft durch die bäuerlichen Familien leistet einen wertvollen Beitrag.

Wir als Gesellschaft sollten – in Richtung Tourismus blickend – auch nicht unter­schätzen, dass es Gefahren gibt, die den Tourismus auch in Bedrängnis bringen können. Denkt man an den Vorfall im Trentino, wo ein junger Mann von einem Bären getötet worden ist: Man muss sich auch anschauen, wie das bei uns mit dem Wolf ist. Ich glaube, dass der Tourismus dabei im selben Boot wie die Landwirtschaft sitzt. Es ist Vorsicht angebracht. Solche Dinge tun in Wirklichkeit sehr weh. Daher sollte man gewisse Dinge mit Bedacht und behut­sam weiterentwickeln, damit wir nicht etwas verlieren, von dem man geglaubt hat, dass das gar nicht passieren könne. In diesem Sinne, glaube ich, müssen wir wachsam sein. (Beifall bei der ÖVP.)

22.22

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Staatssekretärin Kraus-Winkler. – Bitte sehr, Frau Staatssekretärin.