16.55

Abgeordnete Irene Neumann-Hartberger (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundeminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ja, wir haben jetzt schon vieles über den Bericht über die SDGs gehört. Wir haben es hierherge­stellt (auf die Tafel am Redner:innenpult mit der Aufschrift „Sustainable Development Goals“ zeigend), damit es vielleicht doch ein bisschen geläufiger wird. Es ist ja ein Thema, das durchaus nicht alle als so wichtig erkennen.

Ich denke doch, dass es wichtig ist. Immerhin wurde im September 2015 von allen Mitgliedsländern der Vereinten Nationen bei der Generalversamm­lung die Resolution „Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ beschlossen. Damit besteht seit 2015 für jeden Staat auch die Verpflichtung, die 17 Ziele und 169 Unterziele dieser Agenda 2030 anzugehen und Maßnahmen zu setzen, um dieser Zielerreichung näherzukommen.

Die sogenannten SDGs, beschlossen im größten Gremium der Welt, sind keine Lippenbekenntnisse, sondern sie haben reale Auswirkungen für alle Länder – ja, über viele Ebenen, sogar bis auf die Gemeindeebene herab. Die österreichi­sche Bundesregierung – und dafür bin ich sehr dankbar – bekennt sich klar zu den Zielen dieser Agenda und weist im Regierungsprogramm auch mehrfach auf deren Bedeutung und die Prinzipien hin.

In dem jetzt vorliegenden Bericht bezüglich der Umsetzung – was ist in und durch Österreich in den Jahren 2020 bis 2022 passiert? – wird nun eine Bestandsaufnahme gemacht, quasi ein Status quo festgestellt. Der Fokus liegt auf einer exemplarischen Darstellung von neuen Umsetzungsbeispielen und sogenannten Flagshipinitiativen der Bundesministerien sowie Maßnahmen der Bundesländer, Städte und Gemeinden.

Ich möchte ein Beispiel herausnehmen, das ich sehr positiv finde, nämlich den österreichischen Waldfonds. Einzuordnen ist diese Initiative in das Ziel Num­mer 15 mit dem Titel „Landökosysteme schützen, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Bodendegradation beenden, biologische Vielfalt erhalten“. Der Waldfonds „zielt auf die Entwicklung klimafitter Wälder, die Förderung der“ Artenvielfalt und „eine verstärkte Verwendung des Rohstoffes Holz als aktiven Beitrag zum Klima­schutz ab.“

Mit diesen zehn unterschiedlichen Maßnahmenpaketen unterstützt die Bundesregierung eine langfristige Bewirtschaftung unserer Wälder und sichert dadurch auch die nachhaltige Verwendung der Ressource Holz entlang unserer Wertschöpfungskette. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Nachhaltige Entwicklung ist für mich als Bäuerin eine Selbstverständlichkeit und bedeutet für mich, dass wir mit unseren gegebenen Ressourcen auskommen müssen, sie weiterentwickeln müssen und sie logischerweise auch erhalten müssen. Zur Sicherung unserer Lebensgrundlage müssen wir in ausgewogenem Maß, mit Augenmaß auf unsere Natur, unsere Mitmenschen und unsere Wirtschaft achten, diese mit Zahlen und Fakten auch regelmäßig beobachten und hinterfragen.

Ich lade alle ein: Jede und jeder kann ihren und seinen Beitrag leisten. Wir müssen aber vor allem auch andere Länder antreiben und unterstützen, da diese in vielen Bereichen noch aufholen müssen. Dafür ist dieser Bericht eine kleine, aber wichtige Grundlage – vielen Dank dafür. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeord­neten der Grünen.)

16.59

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist die Frau Bundesminister. – Bitte.