21.59

Abgeordnete Dipl.-Ing. Olga Voglauer (Grüne): Sehr geehrtes Hohes Haus! Spoštovana Visoka Hiša! Ja, es liegt etwas mehr als ein Jahr zurück, dass Kärnten in Wirklichkeit stillgestanden ist. Dieses Ereignis in Treffen und Arriach hat niemanden in unserem Bundesland kaltgelassen.

Egal wohin man kommt, es war das gesamte letzte Jahr so, wie es die Kollegen aus meinem Heimatbundesland, aus Kärnten, jetzt auch schon erklärt haben: Es gibt niemanden, der nicht irgendwen kennt, der in Treffen oder Arriach war oder selbst dort war – um zu helfen, um den Menschen, den Familien, den Betrof­fenen vor Ort, aber auch den Kommunen seine persönliche Hilfe anzubieten, sei es beim Schlammschaufeln, sei es, dass man die Scheibtruhe irgendwohin wegführen musste; man denke aber auch an die vielen Einsatzkräfte, die dort im Einsatz waren. Es war ein Schulterschluss über alle Parteigrenzen hinweg, dort im Moment einfach zu helfen, bei den Menschen zu sein und dafür Sorge zu tragen, dass auch wieder Normalität einkehrt.

Man hat das vorbildlichst geschafft, und deshalb wird morgen auch ein großes Dankesfest ausgerichtet, bei dem wir Kärntner Abgeordnete aufgrund der Plenarsitzung nicht dabei sein können, bei dem aber viele noch einmal ihre Dankbarkeit und auch ihre Zuversicht ausdrücken können.

Es ist aber auch dieser Tage so, dass es in Kärnten Wetterereignisse und Starkregen gibt, wie wir sie in der Vergangenheit selten gekannt haben, und in diesen Tagen ist es auch gerade dort, wo wir voriges Jahr diese unbeschreibliche Katastrophe erlebt haben, wieder zu Überschwemmungen gekommen.

Umso mehr freut es mich natürlich, dass wir es vonseiten des Bundes und über den Herrn Finanzminister geschafft haben, diese 3 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung zu stellen, denn das ist auch ein Schulterschluss über die Landes­grenzen hinweg. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Wir kennen solche Ereignisse auch aus anderen Bundesländern. Gerade jetzt, dieser Tage, gibt es Murenabgänge in der Steiermark. Da muss man schon auch ein bisschen kritisch zur Raumordnung stehen. Letztendlich werden wir zukünftig darüber reden müssen: Wie gehen wir mit unserem Boden um? Wie schützen wir die Retentionsräume, die auch bei Starkregenereignissen Wasser zurückhalten und Überflutungen verhindern können?

Umso wichtiger ist es, dass wir auf unseren Boden schauen, dass wir genau darauf schauen, womit wir ihn verbauen und womit nicht – auch vor Ort in Kärnten: Muss es wirklich ein weiteres Chaletdorf sein oder kann es einfach eine Alm bleiben, die weiterhin den Siedlungsraum darunter schützt? – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

22.02