23.01

Abgeordneter Clemens Stammler (Grüne): Herr Präsident! Geschätzte Kolle­gin­nen und Kollegen! Geschätzte Zuhörerinnen und Zuhörer! (Unruhe im Saal.) Reden wir wieder über ein einfacheres Thema, über Wirte! (Anhaltende Zwischen­rufe. – Abg. Michael Hammer: Das ist ja ein Eigenschutz, der blamiert sich ja nur!) – Geht’s? (Ruf bei der ÖVP: Das dürfte eine emotionale Krise sein! – Abg. Michael Hammer: Stellt sich mit 20 Vierteln da her und redet einen Blödsinn! –Präsident Sobotka gibt das Glockenzeichen.)

Es ist interessant, dass es bei einem Wirtshausthema auch hier herinnen zugeht wie in einem Wirtshaus. Ich weiß, es ist ein leidiges Thema, weil es schon vier Jahre – mindestens vier Jahre – in diesem Haus diskutiert wird, aber das zeigt auch, wie langsam manchmal ganz einfache Dinge umgesetzt werden, wenn sich jemand dagegen wehrt.

Wir stellen uns vor: einen schönen Sommerabend, einen Gastgarten in einem ländlichen Gasthof. Wir schauen auf Kulturlandschaft, wir schauen auf Äcker, wir schauen auf Weiden. Und dann kommt ein Teller auf den Tisch, und klar wird suggeriert, dass wir diese Kulturlandschaft, die wir vom Gastgarten aus genießen, hier auch präsentiert bekommen. Das wird nicht nur im Gastgarten suggeriert, sondern das suggeriert auch die Österreich-Werbung, die der Wirtschaftskammer gehört, auf ihrer Homepage mit dem Satz: „Österreichs Landwirt*innen, Fischzüchter*innen oder Köch*innen sorgen dafür, dass die Früchte der Natur frisch vom Feld, von der Alm oder aus dem Bergsee zu hochwertigen Speisen und Getränken verarbeitet werden.“

Das grenzt an Betrug, da wir wissen (Abg. Hörl: Das ist Betrug, wenn er das unterschreibt! So einen Wirt kenne ich nicht!), dass auf dem Teller ganz einfach etwas anderes liegt. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Hörl: Kollege, so einen Wirt kenne ich gar nicht!)

Und es stellt sich natürlich die Frage: Was ist so schwer, auf den letzten Metern, vom Kühlraum bis zum Tisch, die Information weiterzugeben, woher die Ware kommt? Das ist Transparenz, das ist das, was sich die Kundinnen und Kunden erwarten können, und das ist das, was die WKO auf ihrer Homepage den Kundinnen und Kunden, Gästinnen und Gästen verspricht.

Keine Herkunftskennzeichnung hat ganz einfach einen Namen, und dieser Name lautet Mario Pulker.

23.04

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Werner. – Bitte.