14.35

Abgeordneter Ing. Josef Hechenberger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzter Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Besucherinnen und Besucher, Zuseherinnen und Zuseher hier und auch zu Hause! An und für sich gäbe es jetzt sehr vieles von meinen Vorrednern zu korrigieren beziehungsweise darauf zu reagieren, aber ich werde mir das sparen.

Ich möchte heute mit einem Danke beginnen, und zwar einem Danke an die Tierärzteschaft, an die Tierärztinnen und Tierärzte, die in ganz Österreich, egal ob es Heim- und Haustiere oder Nutztiere betrifft, Tag und Nacht erreichbar sind. Stellvertretend für alle möchte ich ganz besonders meinen beiden Tierärzten, Hannes und Rudi Schallhart, danken, die immer erreichbar für mich sind, wenn ich ein Problem im Stall habe. Ich muss wirklich sagen, das ist für jeden Bauern und für jeden Tierhalter sehr, sehr wichtig, dass abgehoben wird, wenn man den Tierarzt anruft. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)

Ich darf einen Punkt korrigieren, der im Ausschuss Diskussionen verursacht hat. Wir wissen, mit diesem Tierarzneimittelgesetz kann ein krankes Tier – sei es ein Heim- oder Haustier oder auch ein Nutztier – sofort behandelt werden. Es wurde im Ausschuss vom Kollegen Peter Schmiedlechner behauptet, man müsste vor Behandlungsbeginn ein Antibiogramm machen und könne erst dann mit der Behandlung beginnen. – Das stimmt so nicht. Es ist sehr wohl ein Antibiogramm, wenn sich der Gesundheitszustand nicht so schnell verbessert wie gewünscht, eine gute Sache, die es zu unterstützen gilt. Wir vom Tiergesundheitsdienst – und wir bekennen uns dazu – forcieren massiv, gerade was die Euterbehandlung betrifft, ein Antibiogramm zu machen, damit am Ende der Medikamenteneinsatz reduziert und die Wahrscheinlichkeit einer schnellen Genesung gesteigert wird.

Mir ist aber auch sehr wichtig, dass wir uns einmal vor Augen führen, warum wir heute dieses Gesetz beschließen. Vorausgehend war eine EU-Verordnung im Rahmen des Green Deal, in der steht, dass der Medikamenteneinsatz in den nächsten Jahren um 50 Prozent zu reduzieren ist. Wir beschließen heute das Gesetz mit breiter Mehrheit – ich denke, das ist eine positive Weiterentwick­lung.

Ich möchte aber eines schon auch erwähnen, weil es vielleicht von den Vorrednern etwas unscharf argumentiert wurde: In den letzten zwölf Jahren ist der Medikamenteneinsatz um 45 Prozent zurückgegangen, allein im Geflügelbereich um 57 Prozent. Ich denke, da haben unsere Bauernfamilien gemeinsam mit den Tierärzten eine wichtige Weiterentwicklung in der Produktion gesunder Lebensmittel, aber genauso auch hinsichtlich einer artgerechten Tierhaltung beziehungsweise Produktion erreicht. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich habe schon gesagt, ich glaube, dieses Gesetz ist durchaus eine gute Grundlage für eine Weiterentwicklung in diesem Bereich. Ich denke, es ist auch eine Möglichkeit, die Partnerschaft zwischen produzierender Landwirt­schaft und Tierärzteschaft zu verstärken. Ich glaube, das ist auch für die Bewältigung zukünftiger Aufgaben wichtig.

Mein Appell noch an die Konsumentinnen und Konsumenten: Wir produzieren in Österreich nach sehr strengen Standards, ob es das Tierwohl betrifft, ob es den Tierschutz und vieles andere mehr betrifft. Vergessen wir aber nicht: Beim Einkauf, beim Griff ins Regal entscheidet die Konsumentin, der Konsument über den Produktionsauftrag an die Landwirtschaft. Wir wollen auch weiterhin hochwertige Lebensmittel für die Gesellschaft produzieren und zur Verfügung stellen, aber es braucht auch diese Symbiose, diese Partnerschaft zwischen den Konsumentinnen und Konsumenten und den regionalen Betrieben. Mein abschließender Appell daher: beim Einkauf besonders darauf zu achten, woher die Lebensmittel kommen und wie sie produziert wurden.

In diesem Sinne ein herzliches Danke – ich glaube, wir können mit gutem Gewissen dieses gute Gesetz heute beschließen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

14.39

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu einer Stellungnahme hat sich nun Herr Bundesminister Johannes Rauch gemeldet. – Bitte, Herr Bundesminister.