18.40

Abgeordnete Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer (NEOS): Frau Präsidentin! Herr Landwirtschaftsminister! Hohes Haus! Heute geht es um eine Novelle des Forstgesetzes, und auch wir werden dieser zustimmen, weil wir sie durchaus sinnvoll finden.

Was ist das größere Bild, das wir im Augenblick haben und weswegen wir uns auch freuen, dass da etwas passiert? – Der Wald hat eine Vielzahl von Aufgaben, nicht nur wirtschaftliche Aufgaben. Es geht ja darum, dass das ein ganz, ganz wichtiges Standbein in den Mischbetrieben der Landwirtinnen und Landwirte ist, aber es geht auch darum, dass es für die Biodiversität, für die ökologischen Aufgaben wie der Speicherung von CO2 ein ganz, ganz wichtiger Bereich ist. Da spreche ich jetzt noch gar nicht vom Lawinenschutz und von der Aufgabe als Schutzwall generell. Die Aufgaben reichen nicht zuletzt auch bis hin zum Erholungs­raum für die vielen Menschen, die mehr und mehr auch in unseren abgelegenen Wäldern herumspazieren. Das ist nicht immer nur positiv, aber tatsächlich auch ein wichtiger Faktor. Deswegen ist es wichtig und richtig, dass wir da Schritte setzen.

Und wenn wir Schritte setzen, dann möchte ich auf eines noch ein wenig eingehen, und zwar auf die massiven klimatischen Veränderungen, die unsere Wälder extrem stressen. Ich war die letzten paar Wochen, in der Zeit der großen Hitze viel bei uns im Wald unterwegs und ich habe ihn noch nie so trocken gesehen. Ich habe heuer im Frühjahr, also eigentlich im Herbst und im Frühjahr, wie viele andere auch einige Hundert Bäume gesetzt, kleine Eichenbäumchen, die den Winter, glaube ich, nicht überstehen werden, weil es einfach zu trocken ist.

Es gibt massive klimatische Veränderungen, die wir auch nachbetrachten müssen. Es ist eine unglaublich schwierige Zeit und deswegen umso wichtiger, dass wir weitere Gesetzespakete auf den Weg bringen und dieses so wichtige Ökosystem weiter fördern.

Wir finden es auch positiv – das wurde schon gesagt –, dass der Baumarten­katalog aufgestockt wird, das macht aus unserer Sicht Sinn. Auch dass die Waldbrandbekämpfung mit dem Anpassen der Beträge für die Feuerwehren jetzt sozusagen harmonisiert worden ist, ist ein wichtiger Punkt.

Das heißt, prinzipiell finden wir, dass da vieles richtig gemacht worden ist. Man kann natürlich immer noch mehr machen. Ein Wunsch, den ich in diesem Zusammenhang auch noch an Sie, Herr Landwirtschaftsminister, herantragen will, ist, dass das nicht nur für die privaten Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer gilt, sondern dass die Regeln, die Sie jetzt im Forstgesetz niedergeschrieben haben, dann auch von den Bundesforsten umgesetzt werden. Was nämlich aus meiner Sicht keinen Sinn machen kann, ist, wenn die Bundesforste – Sie kennen das Beispiel Ohlsdorf – einfach 18 Hektar Wald roden und dann versiegeln, ohne einen Plan zu haben, was tatsächlich passiert.

Das heißt, auch die Bundesforste da in die Pflicht zu nehmen, tunlichst mit dem Gut Wald umzugehen, ist nicht nur eine Bitte, sondern, glaube ich, auch das Gebot der Stunde. – Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS.)

18.43

Präsidentin Doris Bures: Nun hat sich Herr Bundesminister Norbert Totschnig zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Minister.