20.06

Abgeordneter Clemens Stammler (Grüne): Ich begrüße dich (in Richtung Bundesminister Totschnig) jetzt nicht noch einmal. (Heiterkeit des Bundesministers Totschnig und bei Abgeordneten der ÖVP.) Vor rund 23 Jahren – ich war ein junger Bauer, habe gerade einen neuen Stall gebaut und war fürchterlich stolz darauf – durfte ich eine Agrardelegation aus Ghana bei mir am Hof begrüßen. Ich habe mir gedacht, das wird von Interesse sein: die neue Melktechnik, der neue Stall, die Entmistungstechnik; aber das, was Faszination bei den Gästen ausgelöst hat, war, dass das Tränkebecken an der Trinkwasserversorgung angeschlossen war. Das war für die Gäste völlig unvorstellbar, Nutztiere mit Trinkwasser zu versorgen, das rund um die Uhr, 24/7, verfügbar ist. Da wurden Fotos gemacht – von einem Tränkebecken. Ich war ein bissel enttäuscht, weil ich eigentlich etwas anderes herzeigen wollte, aber es hat mir im Nachgang schon viel zu denken gegeben.

Im Zuge der neuen Einheitswerthauptfeststellung haben wir uns den Nieder­schlagsindex genauer angesehen und geschaut, wie sich die Regenwasser­mengen verschieben, nämlich genau dorthin, wo wir sie nicht brauchen. Im Frühjahr beim Anbau ist es trocken und im Herbst bei der Ernte, wo wir eigentlich gern ein trockenes Getreide hätten, kommt das Wasser runter. Daran sieht man ganz genau, wir bekommen ein Problem.

Das Problem wird lösbar sein, wenn wir jetzt über andere Anbausysteme wie Dammkulturen nachdenken, wenn wir, wie wir es vorhin beim Forstgesetz angesprochen haben, über Agroforstmodelle nachdenken, aber auch wenn wir die Energie mitdenken. Wenn wir Bewässerungssysteme für die Landwirtschaft bauen, werden wir sehr schnell von unseren Energieversorgern eine auf den Deckel bekommen, weil die Wasserkraftwerke weniger Strom liefern werden. Deshalb reden wir Grüne ja auch von Windrädern, deshalb machen wir ja auch eine Mehrwertsteuerbefreiung für PV-Anlagen. Das heißt, das hat ja alles einen Sinn, das hängt ja alles zusammen. (Beifall bei den Grünen.)

Ich möchte mich bei Elisabeth Feichtinger für den Vorstoß bedanken. Die Machbarkeitsstudie ist sicherlich der erste Schritt dazu, sich überhaupt Gedanken dazu zu machen, Konzepte zu erstellen, Konzepte, die wir dringend brauchen, wenn wir in Zukunft ressourcenschonender arbeiten wollen beziehungsweise müssen. – Danke. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

20.09

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Johannes Schmuckenschlager. – Bitte, Herr Abgeordneter.