14.27

Abgeordneter Mario Lindner (SPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Vertreterinnen und Vertreter der Einsatz- beziehungs­weise Rettungsorganisationen! Vorweg mein ganz großer Dank an alle Ehren- und Hauptamtlichen und, weil es noch nicht erwähnt wurde, an alle Zivildiener aller Organisationen für euren großartigen Einsatz. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der Grünen sowie des Abg. Strasser.)

Es sei mir gestattet, besonders Danke meinen eigenen Sanis aus dem Bezirk Liezen, aber insbesondere meiner eigenen Ortsstelle Altenmarkt-Großreifling auszurichten. Und weil ich gerade bei Großreifling bin: Großreifling war eine Ortsstelle, die über 40 Jahre 365 Tage im Jahr 24 Stunden pro Tag rein ehrenamt­lich geführt wurde, und das war eine riesengroße Leistung. – Danke dafür! (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Schallmeiner.)

Danke an die Bundesrettungsorganisationen für den Vorschlag. Rettungsdienst ist ja Aufgabe der Bundesländer und der Gemeinden und der Bund kommt jetzt seiner Verpflichtung quasi auch nach, die Rettungsorganisationen zu unterstützen: insgesamt mit 22 Millionen Euro für die Rettungsorganisationen und speziell für den Katastrophenschutz.

Es sei mir aber auch erlaubt, zu sagen – wir haben gestern einen Antrag hier im Parlament bei der Debatte zum Budget eingebracht –, dass man die Mittel nicht bei 22 Millionen Euro belässt, sondern auf 30 Millionen Euro erhöht, um mit den 8 Millionen Euro zusätzlich die Bundesländer beziehungsweise die Einwohner:innenzahl zu berücksichtigen. Dieser Antrag wurde leider abgelehnt.

Ich darf mich auch dem kleinen Kritikpunkt betreffend den Evaluierungszeitraum anschließen, denn dieser ist auch uns zu lange. Wir würden uns wünschen, dass er kürzer wird, um schneller zu sehen, ob die Mittel auch wirklich wirken. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich möchte das an einem Beispiel aufzeigen: Es macht nämlich einen Unter­schied, aus welcher Region man kommt. Fährt man einen Einsatz bei zum Beispiel meiner Ortsstelle, dann ist man circa 3 Stunden unterwegs, weil die nächsten Krankenhäuser halt doch etwas weiter entfernt sind.

In der gleichen Zeit fahren zum Beispiel die Kolleginnen und Kollegen aus Graz vielleicht drei Einsätze. Daher ist es uns total wichtig, dass man speziell strukturschwache Regionen in dieser Frage unterstützt. (Beifall bei der SPÖ.)

Weil wir generell bei den Sanis sind, ist auch die Frage, was zu tun ist. Wir diskutieren im Gesundheitsausschuss unter anderem auch das Sanitätergesetz Neu beziehungsweise die neue Ausbildung, und eines ist ja zum Beispiel unverständlich – Kollegin Krisper hat es angesprochen –: Ich komme aus einer Region Steiermark-Oberösterreich-Niederösterreich, wo Notfallsanitä­ter:innen bei mir in der Steiermark ganz etwas anderes machen dürfen, als sie in Oberösterreich oder in Niederösterreich machen dürfen. Das ist schon unerklärlich.

Oder – was im Bereich der Sanitäter wichtig ist –: dass wir endlich verwirklichen, dass das Gesundheitsberuferegister auch Sanis umfasst. Das wäre wegen der Datenlage wichtig. Generell sollten die Arbeitsbedingungen, die Rahmenbedin­gungen beziehungsweise die Entlohnung für Sanitäter:innen verbessert werden. Ich erinnere an den Berufsschutz oder – weil es der vorige Tagesord­nungs­punkt war – das Nachtschwerarbeitsgesetz: Bringen wir die Sani­täterinnen und Sanitäter endlich auch – analog zu den Feuerwehren – in die Nachtschwerarbeit! (Beifall bei der SPÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Rettungsdienst ist ein Dreieck: der Rettungsdienst, der bodengebundene Notarztdienst und die Flugrettung beziehungsweise der Notarzthubschrauber. Es ist uns in diesem Zusammenhang wichtig, den Rettungsdienst zu stärken. Ich bleibe beim Beispiel meiner Region. Wenn es nämlich dort zu einen Einsatz kommt, dann ist der rettungstechnische Dienst einer kompletten Region ausgeräumt, weil wir nur ein Fahrzeug zur Verfügung haben. Darum ist uns auch wichtig, dass wir die strukturschwachen Regionen stärken.

Wir müssen schauen, dass wir wirklich in jeder Region in Österreich die Hilfsfrist einhalten. Wenn ich an den Herbst und den Winter denke, wenn der Hubschrauber vielleicht nicht rund um die Uhr fliegen kann: Da ist uns wichtig, dass der bodengebundene Notarzt gestärkt wird. In diesem Zusammen­hang darf ich daran erinnern, dass es uns wichtig ist, dass wir endlich in den Steirischen Eisenwurzen einen bodengebundenen Notarztdienst bekommen. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

Auch wenn das System Brüche und Schwierigkeiten hat, möchte ich mich zum Schluss wirklich bei den Ehrenamtlichen, bei den Hauptamtlichen und bei den Zivildienern dafür bedanken, dass sie das System aufrechterhalten – mein Respekt, meine Anerkennung, mein Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

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